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Internationaler Fußball

Einwanderersportart

Oliver Fritsch | Freitag, 18. November 2005 Kommentare deaktiviert für Einwanderersportart

Alexander Hofmann (FAZ) schildert die Bedeutung der Qualifikation für Australien: „Für den Fußball in Australien ist die zweite Teilnahme bei einer WM ein enormer Gewinn. Jahrzehntelang hatte die ‚Einwanderersportart’ im sportverrückten und erfolgsverwöhnten Land von Rugby, Kricket und australischem Fußball zu kämpfen, um Anerkennung, um Platz in den Medien, um Geld. Alle australischen Stars spielen in Europa, die heimische Liga ging pleite und wurde erst vor ein paar Monaten wiederbelebt.“ Bertram Job (SZ) misst den Anteil Guss Hiddinks am Erfolg: „Auch in den entscheidenden Spielen wies das Team neben viel Wucht und Willen in der Hauptsache spielerische Defizite nach. Verbessert zeigten sich die Australier in der Raumaufteilung und phasenweise auch in der Defensive. Genau darin zeigt sich die Handschrift Hiddinks. Er versteht sich darauf, die Schwächen eines Teams durch gute Organisation zu kaschieren. Der ehemalige Durchschnitt-Profi aus der grenznahen Provinz des Achterhoek hat zwar auch schon mit Real Madrid und der niederländischen Nationalmannschaft erfolgreich gearbeitet, eher überzeugt er aber in diesen Jahren, indem er mittelmäßige Mannschaften in kurzer Zeit über sich hinauswachsen lässt.“

Kandidat für ein frühes Ausscheiden

Ronald Reng (SZ) drückt den Spaniern die Daumen, ahnt aber das rasche Ende: „Spanien wird als einer der acht Favoriten gesetzt werden. Es ist eine Täuschung. Wer die anderthalb Jahre analysiert, in denen Aragonés die seleccion jetzt trainiert, der gelangt zu dem Schluss, dass Spanien, das Land mit dem fabelhaften Klubfußball und den ewig unerfüllten Nationalelfsehnsüchten, auch 2006 Kandidat für ein frühes Ausscheiden ist. (…) In einer idealen Welt würden nur Teams wie Spanien gewinnen. Sie sind kompromisslose Diener des schnellen, schönen, guten Spiels. Xabi & Xavi, der erste mit Nachnamen Alonso, der zweite Hernandéz, sind Fix & Foxi des Mittelfelds, Kinderhelden wie Comicfiguren, die mit ihrer feinen Technik dem Spiel Leichtigkeit geben. In der wirklichen Welt wird diese Elf immer Schwierigkeiten bekommen. Dieses Team hat einen grundsätzlichen Defekt: Es ist die Elf der Hühnerbrust. Spaniens Mangel an Kraft und Muskeln wurde in der Qualifikation permanent deutlich, gegen aggressive, gut gestaffelte Teams sind die Spanier fast hilflos. Die kleinste Widerspenstigkeit reicht oft, ihr Bemühen in panisches Anrennen zu verwandeln. Es ist der Komplex ihrer Geschichte, den diese Elf nicht los wird: Die Angst, wieder zu scheitern wie so viele spanische Teams davor, ist ein ständiger Begleiter.“

NZZ: Der Weg der Schweiz nach Deutschland

BLZ: Tomas Rosicky führt Tschechien zur WM
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BLZ: Trinidad und Tobago zittern sich zur WM
FR: karibische Perle

FAZ-Interview mit Oliver Bierhoff, Vorausschau auf die WM
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sueddeutsche.de: Presseschau (Bildstrecke): so feiern die Qualifizierten

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