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Bayernfreie Zeit

Oliver Fritsch | Mittwoch, 23. November 2005 Kommentare deaktiviert für Bayernfreie Zeit

Christian Zaschke (SZ) schreibt über Anamnese und Heilung von 1860 München nach dem Abstieg: „Es mag zynisch klingen, doch den Sechzigern erging es wie dem Herzkranken, dem der Arzt sagt: ‚Sehen Sie den Infarkt als Chance.’ Der Verein begriff nach einer Weile seinen Abstieg tatsächlich als Chance. (…) Es ist ein Paradoxon, dass der TSV 1860 nun, da er die zweite Liga verstanden hat und sich in ihr heimisch fühlt, sich alle Mühe geben muss, schnellstens eine Liga weiter nach oben zu gelangen. Die Fans haben einen neuen Stolz auf ihren Verein entwickelt, weil der jetzt häufig gewinnt und zu den Favoriten der Liga gehört. Außerdem hat man nicht ständig den großen Nachbarn vor Augen, der natürlich immer alles besser macht. Dadurch, dass der FC Bayern in der Bundesliga spielt, kommt er in der Welt des TSV 1860 nicht vor, und das hat der Verein dringend gebraucht, so eine bayernfreie Zeit. (…) Die Besucherzahlen bei Heimspielen muten unwirklich an.“

SZ: 1860-Profi Nemanja Vucicevic trübt mit einem Dopingbefund die Freude über die Tabellenführung

Erfolg

Christoph Biermann (SZ) lenkt den Blick auf die Sportfreunde Siegen: „Hunger auf Fußball gab es im Siegerland immer, aber im letzten Jahrzehnt waren die Sportfreunde nicht einmal durchgehend drittklassig, in der zweiten Liga sind sie zum ersten Mal. Der Aufstieg kam weitgehend ungeplant, nachdem die Sportfreunde im Sommer 2004 noch in die Oberliga abgestiegen wären, hätte Schweinfurt 05 nicht seine Lizenz verloren. Angesichts dieser Vorgeschichte ist es ein Erfolg, dass Trainer Jan Kocian mit seinem Team bisher 14 Punkte gewonnen hat und nur am ersten Spieltag auf einem Abstiegsplatz stand. Besetzt ist die Mannschaft mit vielen zweitligaunerfahrenen Spielern und einigen Bundesligaprofis.“

FR: Dresdner Rolle – wie Trainer Christoph Franke entlassen wurde und jetzt Dynamo retten soll

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