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Zarte Renaissance
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| Donnerstag, 24. November 2005Martin Henkel (Welt) befasst sich mit dem Aufschwung osteuropäischer Klubs im Uefa-Cup: „Kenner des osteuropäischen Fußballs sprechen von einer – wenn auch zarten – Renaissance. 14 Mannschaften aus Rumänien, Serbien, Bulgarien, Rußland und der Ukrainer machen den altehrwürdigen Klubs aus Westeuropa die jahrzehntelange Vormachtstellung streitig. (…) Ein Jahrzehnt lang hatte das postkommunistische Chaos nach dem Zusammenbruch des Ostblocks sämtliche Fußballigen zwischen Ostsee und Schwarzem Meer in einen Zustand von Fäulnis und Agonie getrieben. Altgediente Apparatschiks verscherbelten Spieler und Vereinsvermögen. In Moskau etwa, auf dem Gelände des Armeesportklubs ZSKA, boten Händler gegen Pacht Zobelpelze und billigen Wodka feil. Russische Investoren haben der Zweckentfremdung jedoch Einhalt geboten. Knapp eine halbe Milliarde Euro flossen bislang in die Vereine der Premier Liga. Auch weiter südlich fangen die Investitionen an, sich zu rechnen. So hat der Milliardär Rinat Achmetow mit Schachtjor Donezk dem Rivalen Dynamo Kiew in der Ukraine den Rang abgelaufen. In Bulgarien bricht Litex Lowetsch mit Hilfe des Waffenmilliardärs Grischa Gantschew gerade die Phalanx der Dauermeister ZSKA und Lewski Sofia auf. Und in Rumänien saniert Mittal Lakshmi, Europas reichster Industrieller, nach der Übernahme der Stahlwerke Sidex in Galatul gerade den werkseigenen Klub Otelul. So können nicht nur Spitzenprofis ins Land geholt, sondern eigene Stars sogar gehalten werden.“
Welt-Interview mit Stuttgarts Aufsichtsratschef Dieter Hundt