Champions League
Uneigennütziger Arbeiter am linken Rand des Geschehens
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| Freitag, 25. November 2005Zwei Torschützen stehen im Mittelpunkt der Berichte – von einem, Andrej Schewtschenko, ist man es gewohnt; den anderen, Levan Kobiaschwili, übersieht man schon mal. Er, diesmal Schütze von drei Toren gegen Eindhoven, ist üblich „der stumme Diener“ (FAZ), „der stille Diener“ (StZ), „der stille Mann“ (sueddeutsche.de), „Mädchen für wirklich alles“ (FTD). In Assauers Weinberg erblickt die FAZ in Kobiaschwili den „uneigennützigen Arbeiter am linken Rand des Geschehens“. Daniel Theweleit (BLZ) zählt große Stücke auf ihn: „Es gibt nicht wenige Experten, die glauben, der Georgier müsste auch bei einem internationalen Spitzenklub nicht um einen Stammplatz bangen. Aber Kobiaschwili ist ein Spieler ohne Glamourfaktor, dessen Qualität erst bei genauerem Hinsehen sichtbar wird. Er ist so gut wie nie verletzt, er spielt selten einen Fehlpass. Er wächst mit seinen Aufgaben und vermittelt den Eindruck, sein Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft zu haben.“
Hauptrolle
Vier Tore gegen Fenerbahce Istanbul – Dirk Schümer (FAZ) zieht den Vorhang auf für Andrej Schewtschenko: „Er glänzte als Abstauber ebenso wie als Konterstürmer. Gerade das macht die Qualität des von Berlusconi besonders geschätzten Stars aus: daß er sich in alle taktischen Konstellationen perfekt einpaßt und in seinen sechs Mailänder Jahren serienweise prominente Sturmpartner in den Schatten stellte. Man könnte auch sagen: verschliß. Das begann mit Oliver Bierhoff, ging mit den teuren Neueinkäufen Filippo Inzaghi und Hernan Crespo so weiter und endet nun mit Christian Vieri und dem Jungstar Antonio Gilardino. Auch sie schaffen es neben dem schnellen und im Abschluß eiskalten Ukrainer meist nur zu Nebenrollen. Schewtschenko läßt sich einfach nicht die Show stehlen.“