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Bizarre Mannschaft
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| Samstag, 26. November 2005Christof Kneer (SZ) versucht, aus dem VfB Stuttgart, 2:1-Sieger in Saloniki, schlau zu werden: „Im tiefsten Innern wissen nicht einmal die Anhänger des VfB, ob sie Ljuboja jetzt dankbar sein sollen. Schon gegen Leverkusen und Hertha hatte er je einen Treffer zum Teilerfolg beigetragen, und so personifiziert der Serbe inzwischen einen bizarren Charakterzug dieser bizarren Mannschaft. Diese bizarre Mannschaft spielt oft so, als würde sie ihren lustig fuchtelnden Trainer lieber heute als morgen weghaben, dann aber bäumt sie sich plötzlich auf und schießt ein Tor. Für die Klubführung reicht das, um die Legende weiter zu stricken, wonach die Elf feurig für den Trainer streite. Aber es reicht nicht für einen Aufwärtstrend, weil in Wahrheit kaum einer für diesen Trainer streitet. In Wahrheit hat sich in der verwirrten Mannschaft längst ein Trotzreflex verselbstständigt, der unabhängig vom Trainer funktioniert. Manchmal stürmen sie wütend, weil sie sich die Pfiffe des Publikums oder die Schlagzeilen der Presse nicht bieten lassen wollen. Aber meist sind diese Stürme kurz, und unorganisiert sind sie auch. Vermutlich hat der Sieg nur den unseligen Zwischenzustand verlängert, in dem der VfB vor sich hin stagniert.“ Heiko Hinrichsen (StZ) fügt hinzu: „Der VfB im Herbst 2005: das ist ein instabiles Team, das aber immer wieder andeutet, welches Potenzial vorhanden ist. Aber andeuten reicht nicht, zumal die Mannschaft ihre Gegner immer wieder aufbaut.“