indirekter freistoss

Presseschau für den kritischen Fußballfreund

WM 2006

Dreist

Oliver Fritsch | Freitag, 2. Dezember 2005 Kommentare deaktiviert für Dreist

Turbokapitalismus beim Ticketverkauf? Verbraucherzentralen klagen vor Gericht gegen die das WM-OK; die Bedingungen der Optionstickets seien rechtswidrig: teure Service-Gebühren, Rückgabeverbot und Vorauszahlungspflicht. Die deutsche Presse reagiert mit moderater Kritik an den Organisatoren. Robert Ide (Tsp) stimmt den Klägern zu, verweist aber auf die Vorteile der Optionstickets: „Die Kritik an den Verkaufsbedingungen und der späten Rückzahlung ist berechtigt. Denn der Verdacht drängt sich auf, dass sich das OK seine laufenden Kosten von Fußballfans finanzieren lässt, ohne ihnen am Ende wirklich einen Platz im Stadion anbieten zu können. Trotzdem steckt in der Klage auch ein wenig Populismus. Das Programm der Optionstickets ist eine gute Erfindung dieser WM und sollte der Klage deshalb nicht zum Opfer fallen. Denn der Handel mit Optionskarten kann verhindern, dass in ausverkauften Stadien Plätze frei bleiben. Darüber würden sich bei der WM Organisatoren und Fans gleichermaßen ärgern.“ Frank Hellmann (FR) beanstandet den Vorauszahlungspreis: „Dem Komitee ist der Vorwurf zu machen, nicht gerade sensibel die Vorausleistung für Optionstickets bestimmt zu haben. Sofort die Preise der teuersten Kategorie einzuheimsen ist dreist. Eine Anzahlung auf die Optionstickets oder eine Abnahmeverpflichtung bei Zuteilung hätte auch gewährleistet, dass die Besteller später nicht wieder abspringen. Ein Argument des Komitees ist indes nicht zu widerlegen: Niemand ist gezwungen, die 140 000 Optionstickets zu ordern.“

FR (Hintergrund): Verbraucherschützer klagen gegen DFB und Organisatoren
Tsp: Rechtsstreit um WM-Tickets
SpOn: André Kauselmann, ein Fußball-Fan, soll 40 Euro für zwei Karten bezahlen, die er nie erhalten wird

Kommentare

Comments are closed.

  • Quellen

  • Blogroll

  • Kategorien

  • Ballschrank

104 queries. 0,491 seconds.