Bundesliga
Führungsproblem des Vereins
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| Samstag, 10. Dezember 2005Philipp Selldorf (SZ) wertet den Verzicht Ralf Rangnicks auf eine Vertragsverlängerung als Niederlage der Vereinsführung: „Die entstandene Ungewissheit hat die Führung des Vereins selbst geschaffen, weil sie unfähig war, eine Meinung über die Arbeit des Trainers zu bilden. Stattdessen wurde die Kontroverse in die Medien getragen, wobei sich die Allianz zwischen Assauer und der Bild-Zeitung – auch die ist kein Freund von Rangnick – als permanente Subversion mitten im Nervenzentrum des Klubs erwies. Rangnick, impulsiv und empfindlich, manchmal auch rechthaberisch, ist sicher kein einfacher Typ; seine komplexen Analysen mögen manchmal unbefriedigte Zuhörer hinterlassen haben, und ein paar taktische Fehler sind ihm auch unterlaufen. Aber er ist in Schalke nicht als Persönlichkeit gescheitert und erst recht nicht an der Qualität seiner Arbeit, sondern am Führungsproblem des Vereins.“ Von wegen Assauer ist entmachtet – Ulrich Hartmann (SZ) schreibt: „Es ist wieder einmal deutlich geworden, dass der Schalker Aufsichtsrat frei von Einfluss ist auf die Entscheidungen im Management des Klubs. Und noch etwas: der nach wie vor große Einfluss des bereits als entmachtet deklarierten Assauer. Er hat seit dem ersten Tag der Zusammenarbeit nicht verhehlen wollen, dass er mit Rangnick nur schlecht harmoniert. Er hat offene Konfrontationen heraufbeschworen und kaum ein gutes Haar am Trainer gelassen und tat nach Rangnicks Mitteilung gleichwohl überrascht.“ Richard Leipold (FAZ) zweifelt daran, dass Rangnick bis zum Saisonende Schalke trainieren wird: „Schalke beschäftigt einen Trainer, der vor der Ankündigung seines Rückzugs schon auf der Kippe stand. Rangnick ist integer genug, daß er es mit aller Seriosität versuchen wird. Das Schalker Team indes ist dafür bekannt, daß es Autoritätsschwund meist prompt bestraft.“
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