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Internationaler Fußball

Milano bene

Oliver Fritsch | Dienstag, 13. Dezember 2005 Kommentare deaktiviert für Milano bene

Nach fast vier Jahren gewinnt Inter wieder mal das Stadtderby gegen Milan (3:2) – Peter Hartmann (NZZ) wundert sich über die beharrliche Anziehungskraft der Mannschaft auf Mailands Schöngeister: „Es ist das Ende eines Minderwertigkeitskomplexes, den sich der Inter-Hauptanteilseigner Massimo Moratti teuer erkauft hatte mit schätzungsweise weiteren 250 Millionen Euro Schulden, die in diesen 1379 schmählichen Tagen aufgelaufen sind. Dass Inter jetzt als Kampfmaschine aufgetreten ist, hat die Fragen nach der Identität dieser Mannschaft noch nicht beantwortet. Adriano als Goalgetter und Julio Cesar als Keeper: zwei Brasilianer, die unentwegt an die Weltmeisterschaft denken. Die Hälfte der argentinischen Nationalmannschaft (Zanetti, Samuel, Cambiasso, Veron, Cruz, dazu Burdisso und Cruz, die als Ersatzleute hereinkamen), eine Kolonie von ausgemusterten Real-Spielern (Figo, Samuel, Cambiasso, die Verletzten Solari und Kily Gonzalez), die Lazio-Fraktion, die Trainer Mancini mitgebracht hat (Veron, Stankovic, Mihajlovic und Favalli). Ein einziger Italiener auf dem Platz, der 33-jährige Verteidiger-Veteran Favalli. Aber Inter wird geliebt als Aussenseiter. Es ist, zusehends und trotz dem unerträglichen rechtsextremen Anhang, die Mannschaft der Opposition, der Intellektuellen, der Künstler, des Milano bene.“

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