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Wechselbad
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| Donnerstag, 16. Februar 2006Stuttgart spielt heute gegen eine Mannschaft, die innerhalb von vier Wochen 7:0 in Arsenal verloren hat und 3:0 gegen Chelsea gewonnen: Middlesbrough. Christian Eichler (FAZ): „Dieses 3:0 war letzten Samstag das tollste Ergebnis der Saison – und die höchste Niederlage in der Karriere von Trainer-Superhirn Jose Mourinho. Welch eine Vorbereitung auf Stuttgart. Und welch ein Wechselbad, in das die launischste englische Mannschaft ihre Fans schon die ganze Saison über stürzt. Seit Steve McClaren 2001 beschloß, als Assistenztrainer bei Manchester United nicht länger auf den Ruhestand von Alex Ferguson zu warten, sondern Chef in Middlesbrough zu werden, sah man sich dort im Aufschwung. In fast 130 Jahren hatte der Klub aus dem Nordosten Englands keinen einzigen Titel gewonnen. Mit McClaren gelang 2004 schon mal ein kleiner, der Ligapokal. Das öffnete die Tür nach Europa, und mit Ligaplatz 7 in der letzten Saison qualifizierte man sich ein zweites Mal für den Uefa-Cup. Weil der Klub sich personell weiter verstärkte, sahen viele Experten ihn als Kandidaten für die Champions League. Doch es kam alles ganz anders. Derzeit steht Middlesbrough auf Platz 16, knapp vor einem Abstiegsplatz. In englischen Medien wird spekuliert, daß McClaren ‚die Umkleidekabine verloren‘ habe, die Spieler also nicht mehr auf ihn hörten.“
Welt: In Middlesbrough sind auch die Fußballidole in die Jahre gekommen
Ein schönes Durcheinander
Die Stuttgarter Vereinsführung gerät in die Kritik; Oliver Trust (Tsp) fasst zusammen: „In Stuttgart wird darüber debattiert, dass immer weniger Zuschauer kommen, wie lange der neue Trainer da sein wird und wie sich Dieter Hundt präsentiert. Der einflussreiche Arbeitgeberpräsident gilt als der starke Mann und seit Wochen als unerschöpflicher Quell neuer Nachrichten, die erstaunlich offen vom Innenleben des Vereins berichten. Er hatte für die Beurlaubung von Matthias Sammer gesorgt und auf eine Ende der Ära Trapattoni gedrängt. Viele fragen sich inzwischen, wer beim VfB Stuttgart wirklich Vereinspräsident ist. Der offizielle Klubchef Erwin Staudt sitzt mit blassem Gesicht in allerlei Fernsehstudios und versucht, die Wogen zu glätten, während Hundt die Rolle des ersten Ansprechpartners in vollen Zügen genießt. (…) Demnächst soll es ein ‚Überzeugungsgespräch‘ zwischen Hundt, Veh und Heldt geben. Ein schönes Durcheinander, was wieder einmal der Führung anzulasten ist. Hundt hat vorher zur großen Freude von allen Beteiligten gleich seinen Wunsch-Nachfolger verraten: Christoph Daum.“
Dazu ein Schenkelklopfer aus der Sport Bild: Ihrem Kolumnisten Lothar Matthäus, ausgerechnet, hat die Redaktion diesen Vergleich durchgehen lassen: „Traurig macht mich, wie wenig die Klubs bei der Trainersuche planen. Eigentlich sollte man sich vorher, wie vor einer Ehe, intensiv kennenlernen, bevor man sich bindet.“
FR: War Horst Heldt die treibende Kraft bei der Demission Giovanni Trapattonis?
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