Ascheplatz
Vorteil Nowotny, keine Gegenleistung
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| Donnerstag, 6. April 2006Können wir das glauben? Björn Lindert (Welt) gewährt Einblick in den aufschlußreichen Auflösungsvertrag Jens Nowotnys: „Ein Vertrag, der selbst bei loyalen Angestellten in der Geschäftsstelle von Bayer Leverkusen Kopfschütteln auslöst (…) Zunächst schien es, als hätten beide Seiten von der Einigung im Dezember profitiert. Denn die imageschädigenden Prozesse vor Gericht hatten ein Ende. Der Verteidiger wurde auch nach seinem vierten Kreuzbandriß wieder zu einer echten Verstärkung für Bayer 04. Mittlerweile ist klar, daß die Vorteile in den umfangreichen Vereinbarungen der Vertragsauflösung fast ausschließlich auf Seiten von Nowotny liegen. Denn mit den 4,77 Millionen Euro werden ihm seine letzten beiden Vertragsjahre ausgezahlt, ohne daß der Verein dafür eine Gegenleistung bekommt. Darüber hinaus kann Nowotny im Sommer ablösefrei wechseln. Dementsprechend dürfte er bei einem neuen Verein wieder ein Handgeld kassieren. Bayer Leverkusen spart durch die Auflösung des alten Vertrages lediglich Zinsen, Sozialabgaben und eine Invaliditätsversicherung für Nowotny. Obwohl der Klub im Herbst beide Prozesse gegen Nowotny in der ersten Instanz gewonnen hatte, ging der Verein auf diesen nur schwer nachvollziehbaren Kompromiß ein. Ruhe im Umfeld war das oberste Gebot, dem Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser die Verhandlungen untergeordnet hatte. Dazu sah er den Verein offensichtlich arbeitsrechtlich in der Defensive und glaubte wohl nicht daran, daß Nowotny nach seinem vierten Kreuzbandriß ein derart gutes Comeback gelingen würde. ‚Das sind alles Aufräumarbeiten‘, sagt Holzhäuser, wenn er auf die Vertragsauflösung mit Nowotny angesprochen wird. Damit gemeint ist die Anpassung der hochdotierten Verträge einiger Spieler, die aus der Zeit von Reiner Calmund datieren, mit dem er sich mittlerweile juristisch auseinandersetzt. Die kostspielige Abfindungsvereinbarung mit Nowotny muß Holzhäuser den Konzernbossen von Bayer erklären.“
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