Ball und Buchstabe
Undeutsch
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| Samstag, 8. April 2006Jürgen Ahäuser (FR) bejaht das rechtliche Vorgehen Patrick Owomoyelas gegen die Rassisten der NPD: „Gut möglich, dass sich einige der so genannten nationalen Demokraten klammheimlich die Hände über so viel Beachtung in den Medien reiben. Dennoch war es richtig, den unsäglichen WM-Planer mit Hilfe der Justiz einer geregelten Entsorgung im Altpapiercontainer zuzuführen. Die deutsche Nationalmannschaft können die Nationaldemokraten nicht mehr so richtig lieb haben, weil nach ihrer Diktion auf zu vielen Positionen in der DFB-Elf undeutsch verteidigt und gestürmt wird. Die braunen Sektierer haben auf dem weiten Rund des Erdballs aber schon neue Lieblinge entdeckt. Der Iran istlaut Homepage nun der Favorit rechter Herzen. Dümmlicher lässt sich Anti-Semitismus gewiss nicht unters Volk bringen.“
SZ: Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad ist ein glühender Fußballfan und könnte die WM in Deutschland besuchen – die Bundesregierung weiß nicht so recht, wie sie damit umgehen soll
taz: Nach einem Jahr verhältnismäßiger Ruhe droht in Polen ein neuerliches Aufflammen der Auseinandersetzungen zwischen Hooligans
stern.de: Die Gewaltbereitschaft in den Stadien wächst – vor allem im Osten der Republik
BLZ: Die Jugendtrainer der Fußballklubs sind mit dem Auftrag überfordert, die Mängel von Schule und Elternhaus abzufedern
FR-Interview mit Heribert Faßbender
Soap
Hans Hoff (SZ/Medien) berichtet von den Marler Tagen der Medienkultur: „Nur ein paar Print-Journalisten werden nicht müde, zu mahnen, dass Sportjournalismus durchaus mehr seine könne als kritikloses Abfeiern von Live-Ereignissen. Aber allzu Kritisches ist im Fernsehen nicht gefragt. Einigen können sich die meisten Diskutanten immerhin darauf, dass es nicht als Ausweis großer journalistischer Kompetenz zu werten ist, wenn sich alle Reporter ungefragt vor Franz Beckenbauer in den Staub werfen und von dort Vorlagen für des Kaiser neue Wortausbrüche liefern. Irgendwann drehen sich aber alle Diskussionen wieder um … Emotion. ‚Die Bundesliga ist unsere Soap‘, sagt Oliver Fritsch vom Online-Portal indirekter-freistoss.de und liefert einen wunderschönen Bezug zum frauenaffinen Unterhaltungsfernsehen. Fußballfans sind eben auch nur Menschen mit Gefühlen, äääh, Entschuldigung, mit Emotionen.“