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Lifestyle
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| Dienstag, 18. April 2006Julia Schaaf (FAS/Gesellschaft) erklärt die zunehmende Beliebtheit des Fußballs bei Frauen: „Es muß heutzutage niemand mehr echter Fan sein, um an Fußball Gefallen zu finden. Das Schlüsselwort heißt Event. Seit die Stadien Arenen heißen, die Sitze bequemer sind und das Sicherheitsempfinden größer, ist ein Fußballspiel nicht nur für Hartgesottene attraktiv. Die ‚Beckhamisierung‘ tut ein übriges: Fußballer genießen den Status richtiger Popstars, immer mal wieder tauchen Spieler in der Bunten auf. So wird Fußball glamourös, ein Lifestyle-Thema. Je größer der Event-Charakter eines Spiels, desto eher sehen Frauen auch im Fernsehen zu, so die Quotenanalysen der ARD. (…) Die Regeln klassischer Fankultur sind männlich, ohne Frauen auszuschließen. Wer eine informelle Kleiderordnung befolgt – bloß nicht zu figurbetont –, wer dem Verein die Treue hält und während des Spiels flucht und brüllt, gehört dazu. Wenn der weibliche Fan zudem akzeptiert, daß bisweilen Bier auf die Jacke schwappt und sich Leverkusen auf Busen reimt, sind Geschlechtsunterschiede egal. Sagen jedenfalls Antje Hagel, Nicole Selmer und Almut Sülzle, die – zwischen Kulturwissenschaft und Fantum pendelnd – den intelligenten Tagungsband ‚Gender Kicks‘ veröffentlicht haben. Fußball bleibe in Deutschland eine Männerdomäne, ‚auch wenn da Frauen hingehen‘, glaubt Almut Sülzle. Eine wirkliche Änderung erwartet sie sich langfristig erst durch den Auftrieb des Frauenfußballs: Wenn die Jugendspielerinnen zu Fans heranreifen, wenn Mädchen häufiger eine ähnliche Sozialisation wie Jungs durchlaufen, in der Fußball spielen, Fußball schauen und Fußballwissen miteinander verwoben sind, läßt das Staunen über fußballkompetente Frauen vielleicht eines Tages nach.“
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