Ascheplatz
Gelernt?
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| Freitag, 21. April 2006Alle Bundesligavereine erhalten die Lizenz – keine schlechte Nachricht, aber auch kein Beweis für neue Vernunft, meint Wolfgang Hettfleisch (FR): „Zog die Branche die richtigen Lehren aus Erfahrungen wie der Kirch-Krise oder dem Finanz-Infarkt von Borussia Dortmund? Darauf gibt es bis heute keine pauschal gültige Antwort. Die Gefahr der Verführbarkeit bleibt akut, denn sie ist systemimmanent. Wer, wie Schalke 04 oder künftig wohl der Hamburger SV, sportlich und finanziell an der Schnittstelle zwischen gehobenem Mittelstand und europäischer Fußballaristokratie agiert, schließt schon mal eine riskante Wette auf die Zukunft ab. Wer sich, wie Hertha BSC Berlin, endlich in der nationalen Spitze etablieren will, reitet womöglich auf der Rasierklinge, bis er glaubt, sie sei stumpf, weil er den Schmerz nicht mehr fühlt. Und wer, wie der 1. FC Köln, nach dem Aufstieg im Wortsinn um jeden Preis die Klasse halten will, geht die Aufgabe eben mit dem Gehaltsgefüge eines Anwärters auf die Uefa-Cup-Plätze an. Diesem strukturell bedingten Wahn nicht zu erliegen, das schaffen nur wenige – oft genug zum Preis sportlicher Frustration. So gesehen wäre der absehbare Klassenerhalt von Arminia Bielefeld ein weit größerer Triumph als die x-te Meisterschaft der Bayern.“
FTD: Liga atmet auf: Clubs erhalten DFL-Lizenzen
FR: Mainz 05 besucht vor dem Spiel gegen Tabellenführer Bayern München die Justizvollzugsanstalt in Rohrbach