Ball und Buchstabe
Chance vertan
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| Freitag, 21. April 2006Kritik und Enttäuschung – Michael Kölmel (BLZ) belehrt die ostdeutschen Fußballfunktionäre über Symbolpolitik gegen Rassismus: „Vier Wochen hatte der NOFV, um auf den Vorfall [Ogungbure] zu reagieren und um mit einer entschlossenen Reaktion dem hässlichen Bild entgegenzutreten. Doch nach wie vor versteckt sich der Verband hinter seinen Paragrafen und den polizeilichen Ermittlungen. Dabei wäre so viel möglich gewesen: Eine Entschuldigung des Verbandes bei Ogungbure; stellvertretend für alle friedlichen Fußballer. Eine Erklärung gegen Rassismus auf der NOFV-Homepage sowie Links zu Solidaritätsaktionen, wie wir-sind-ade.de oder Fußball gegen Rassismus in Europa. Ein Zeichen wäre eine Aufforderung an alle Oberligisten, am Wochenende Farbe zu bekennen; eine lückenlose Aufarbeitung und Dokumentation des Falles Ogungbure und der sich zuletzt häufenden Fälle – wie zum Beispiel der ‚Juden-Jena-Rufen‘ beim Hallencup im Dezember in Riesa. Ein Aufforderung an alle NOFV-Klubs, über Rassismus Bericht zu erstatten. Dutzende mehr Ideen hätten entwickelt und auf den Weg gebracht werden können – bevor Strafen gegen Rassismus durch die Instanzen gehen können. Fußball kann Rassismus nicht verscheuchen. Aber er kann dagegen ankämpfen und sich solidarisch erklären. Diese Chance hat der NOFV kläglich vertan. Er verharmlost, er beschönigt. Wie Rassismus künftig mit Punktabzug bestraft werden soll, wenn sogar der Verband Teil der Mauer des Schweigens ist, das ist rätselhaft.“
BLZ: NOFV klärt die Übergriffe auf den Leipziger Ogungbure nicht auf
Tsp: Menschenrechtler warnen ausländische WM-Gäste vor gefährlichen Orten im Osten Berlins
Die Kirche hat ihren Beckenbauer gefunden
Der Spiegel zitiert in einem Ratzinger-Portrait den Erzbischof von Genua, Tarcisio Kardinal Bertone: „Die Kirche hat ihren Beckenbauer gefunden. Er treibt uns mit seinen Pässen nach vorn. Er versteht seine Mitspieler nach ihren Talenten einzusetzen. Ein zurückgezogener Regisseur und ein verlässlicher Mittelfeldspieler. Ratzinger hat mir übrigens oft von seinen Treffen mit Trapattoni erzählt.“
„Fußball ist nicht gerecht“ Interview mit Daniel Cohn-Bendit (Rund/zeit.de) über den Vorzug Michel Platinis, des Kandidaten auf die Uefa-Präsidentschaft, gegenüber seinem vermutlichen Kontrahenten Franz Beckenbauer und die Wirkung der schlechten Integrationspolitik auf den Fußball in Deutschland