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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Ascheplatz

Überdimensioniert

Oliver Fritsch | Sonntag, 23. April 2006 Kommentare deaktiviert für Überdimensioniert

Detlef Hacke (Spiegel) bezweifelt mit einigen Experten Wirkung und Effizienz des Bundesliga-Sponsorings: „Mag der hiesige Fußball auf dem Rasen auch rückständig daherkommen, bei der Verwertung von Zeit und Raum in den Stadien zeigt Deutschland weltmeisterliche Effizienz: Für die 36 Proficlubs ist das Geschäft mit der Werbung mit 416 Millionen Euro die ergiebigste Geldquelle, selbst die Topligen in Italien, Spanien und England erzielen diese Summe nicht. Die Fernsehrechte rangieren mit 302 Millionen erst an zweiter Stelle der Erlöse. Am Spielfeldrand wuchert bis in die obersten Ränge ein Dschungel aus Logos und Sprüchen. Banden heischen in Zweier- und Dreierreihen um Aufmerksamkeit, alle paar Sekunden drehen sich Biermarken, Investmentfonds, Wettanbieter oder Autofirmen ins Sichtfeld. Die Tore sind umschlossen von sogenannten Cam Carpets, verzerrt bedruckten Teppichen, die aus dem Blickwinkel der zentralen Fernsehkamera wie überdimensionierte Werbereiter aussehen. (…) Marktforschungsinstitute haben festgestellt, dass in der Sportschau rund hundert verschiedene Werbebotschaften über den Bildschirm flimmern. Dass da beim Konsumenten nicht viel hängenbleibt, erscheint nur logisch. Vorbildlich präsentiert sich hingegen die Champions League: An jedem Spieltag, in jedem Stadion finden sich die gleichen Werbebanden, gebucht von denselben sechs Firmen.“

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