Ball und Buchstabe
Plage
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| Freitag, 28. April 2006Christof Siemes (Zeit) ermattet bei all den Kulturprojekten rund um die Fußball-WM: „Wie können wir das Ansaugen jeder vermarktbaren menschlichen Aktivität an den Fußball verhindern? Wer zurzeit etwas zu sagen, schreiben, tanzen, singen, ändern oder zu verkaufen hat, bemüht sich um Metaphern, Symbole, Klänge, Repräsentanten aus jener Welt, in der 22 Männer hinter einem Ball herlaufen. Eine Zeit lang war die Kunstwerdung des Spiels erhellend, komisch, selbstironisch. Jetzt ist sie nur noch nervtötend. Bislang war der Feind des Fans die Fifa, die im Totaltheater gnadenlos Regie führt, schlechtes Bier ausschenkt und die kostbaren Plätze im Stadion an den meistbietenden Sponsoren verschachert. Nun werden all die Trittbrettfahrer des Spiels zur Plage. Vor lauter guten Absichten haben sie uns dazu gebracht, dass wir uns nichts sehnlicher wünschen als endlich einmal einen Pass von Ronaldinho anschauen zu dürfen, ohne darüber nachdenken zu müssen, was er nun bedeutet.“
In eigener Sache
Seit gestern ist der freistoss auch auf der Web-Seite der Bundeszentrale für politische Bildung zu lesen.