Ascheplatz
System stürzt von oben ein
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| Mittwoch, 10. Mai 2006Folgen des Moggi-Skandals – Paul Kreiner (Tsp) kommentiert den Rücktritt des italienischen Verbandspräsidenten Franco Carraro vor dem Hintergrund der Wahlniederlage Silvio Berlusconis: „Es ist, als bräche mit der Regierung von Minister- und Milan-Präsident Berlusconi auch der italienische Profifußball zusammen. Und manche sagen, das komme nicht von ungefähr. Hat nicht die Regierung ihre schützende Hand über die beiden Spitzenligen gehalten, als sich Vereine dort mit gefälschten Bürgschaften den Klassenerhalt sicherten? Hat sie nicht, in trautem Einvernehmen mit dem von Carraro geführten Fußballverband, Gesetze und Spielpläne geändert, um die Halblegalitäten der Vereine zu legitimieren und sich das Wohlwollen der Tifosi zu erkaufen? Und hat Berlusconis TV-Konzern Mediaset nicht die immer gleichen Spitzenvereine auf Kosten der kleineren mit aberwitzigen Zuwendungen für die TV-Rechte korrumpiert? Jetzt, da Berlusconi aus dem Amt gewählt ist, stürzt dieses System ein. Und zwar von oben.“
NZZ: Götterdämmerung im Calcio – Italiens Verbandsboss Carraro demissioniert wegen des Moggi-Skandals
BLZ: Franco Carraro, der Präsident des italienischen Fußballverbandes, ist zurückgetreten
SZ: Kann man einen Fußballklub einfach zum Familienunternehmen erklären und wie einen Waschmittel-Hersteller führen? Wie das gehen könnte, demonstriert derzeit der US-Milliardär Malcolm Glazer in Manchester