Ball und Buchstabe
Jens Lehmann ist besser
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| Samstag, 13. Mai 2006Aus einem Spiegel-Interview mit Ray Davies, dem Kopf der Kinks
Spiegel: Was ist so schlimm an „Pop Idol“? Alle machen es nach. Bei uns heißt es „Deutschland sucht den Superstar“.
Davies: Es ist ekelhaft. Es ist billig. Die größte Lüge besteht darin, dass hier das System neue Stars züchtet, lauter Robbie-Williams-Kopien. Große Musiker aber erkämpfen sich immer ihren eigenen Weg in das System – gegen das System.
Spiegel: Sie selbst hat das Popstar-Leben fast in den Selbstmord getrieben, 1973 landeten Sie mit einer Tablettenüberdosis im Krankenhaus.
Davies: Stimmt. Aber ich bin ein schrecklich schlechter Selbstmörder. Ich kriege es einfach nicht hin. Im Ernst: Das damals war ein Unfall. Ich fühlte mich total down und bekam Pillen. Ich nahm einfach eine zu viel. Heute denke ich in Momenten des Selbsthasses: Wenn ich mich wirklich bestrafen will, dann lebe ich einfach weiter. Es ist wie mit diesem deutschen Torwart …
Spiegel: … Oliver Kahn?
Davies: Ja, man dachte, der Kerl bringt sich eher um, als die Nummer zwei zu sein. Nun findet er sich ab. Und wenn Sie mich fragen: Jens Lehmann ist besser. Nicht nur weil er für Arsenal spielt – mein Team, seit ich mit fünf zum ersten Mal im Stadion war. Lehmann hat Arsenal im Champions-League-Halbfinale gerettet. Kann sein, dass er ein wenig seltsam ist. Aber Torhüter müssen verrückt sein.
Ich glaube, man muß viel individueller trainieren
Bixente Lizarazu spricht mit der FAZ über deutsches Training: „Jeder weiß, daß die Taktik-Kultur in Deutschland nicht berühmt ist. Als ich 1997 in Deutschland ankam, gab es eigentlich gar keine Taktik. Sie bestand aus Zweikampf, und das war’s. Es ging bei Bayern Schritt für Schritt voran, vor allem mit Ottmar Hitzfeld. Wir haben dann mit der Viererkette begonnen, und da brauchst du eine Taktik. Aber obwohl heute immer mehr Teams mit Viererkette spielen, ist Taktik in Deutschland noch immer nicht besonders wichtig. Allerdings finde ich grundsätzlich, daß es nirgendwo eine große Entwicklung im Fußball oder Änderungen beim Training gegeben hat. Es ist noch das gleiche wie vor 20 Jahren, außer daß wir mehr Krafttraining machen. Dabei können wir viel von anderen Sportarten lernen. Ich glaube, in der Zukunft muß man viel individueller trainieren. Wir machen alle das gleiche, aber wir spielen nicht alle die gleiche Position, wir haben auch nicht alle die gleichen körperlichen und technischen Voraussetzungen.“
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