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Ascheplatz

Schnitzer der DFL

Oliver Fritsch | Sonntag, 21. Mai 2006 Kommentare deaktiviert für Schnitzer der DFL

Live-Fußball im TV – Marcus Theurer (FAZ/Wirtschaft) deutet die Beschränkung der Telekom, die die Internet-Rechte innehat, auf die DSL-Leitung als Mutlosigkeit gegen über der Fußballmacht: „Das Ringen um die Übertragungsrechte in der Bundesliga wird immer mehr zur Farce. Ein Weltkonzern wie die Deutsche Telekom läßt sich dabei von den Fußballvereinen vorführen. (…) Die Telekom gibt ein schwaches Bild ab. Denn in der DFL-Ausschreibung, die Basis für die Rechtevergabe war, steht explizit, daß die Bundesliga im Internetfernsehen auch über Kabel und Satellit verbreitet werden dürfe. Das war offensichtlich ein Schnitzer der DFL. Doch warum soll die Telekom auf erworbene Vermarktungsmöglichkeiten verzichten, um damit ein unprofessionelles Ausschreibungsverfahren der DFL im nachhinein zu deren Gunsten zurechtzubiegen?“

Tsp: Deutsche Telekom und Premiere arbeiten beim Bundesliga-Fernsehen via Internet zusammen

SZ: Sie heißen easyCredit Stadion oder Signal Iduna Park – Stadien, die nach Firmen oder Marken benannt sind, bringen zwar Millionen in die Vereinskassen, aber die neuen Bezeichnungen stoßen auch auf Widerstand – vor allem bei den Fans

Unter dem Feind hindurch

Jürgen Steinhoff (Stern) lacht sich ins Fäustchen: „In Berlin hat Samsung, Konkurrent des WM-Sponsors Toshiba, das Charlottenburger Tor mit Reklame zugehängt. Für das Geld, das Berlin dafür bekommt, wird das historische Bauwerk saniert: Das Charlottenburger Tor, durch das täglich Zehntausende Autos fahren, steht auf einer ‚Protokollstrecke‘ der Fifa. Solche Protokollstrecken gibt es in allen zwölf WM-Städten. Sie führen vom Hotel, in dem Fifa-Funktionäre logieren, zum jeweiligen Stadion, zum Flughafen und zum Bahnhof und sind während der WM mit Fifa-Fahnen geschmückt, auf denen auch die Sponsoren mitflattern. Diese Strecken sollen möglichst komplett frei sein von ‚feindlicher‘ Werbung. Königin unter den Protokollstrecken ist diejenige in Berlin, über der das Charlottenburger Tor steht. Wenn also Blatter am 9. Juli zum WM-Finale vom Hotel Adlon ins Olympia-Stadion chauffiert wird, längs der mit 2.200 Fahnen geschmückten Protokollstrecke staatsgastmäßig von Polizeikrädern eskortiert, in einem von WM-Sponsor Continental bereiften Hyundai-Schlachtschiff namens ‚Centennial‘ thronend, dann muss der Fußballpapst, Herr über 1,2 Milliarden Fußballer, mitten durch dieses in Feindreklame gehüllte Samsung Tor. Das ist für Sepp Blatter so, als wenn der echte Papst, Herr über nur 1,0 Milliarde Katholiken, in seinem Papamobil durch dieses Tor hindurchmüsste, wenn es mit einer Einladung an die Berliner Muslime zur Pilgerfahrt nach Mekka geschmückt wäre. Erst auf der Rückfahrt darf sich Blatter von diesem Schock erholen. Dann leuchtet ihm in den Farben seines Sponsors Deutsche Telekom die zu einem Fußball beklebte Kugel des Fernsehturms am Alexanderplatz entgegen. (…) Verstöße gegen ihre Rechte verfolgt die Fifa mit einer Truppe, die örtliche Geschäftsleute als ‚Fifa-Stasi‘ beschimpfen.“

Tsp: Blatter bringt sich in Stellung – der Fifa-Präsident will 2007 für weitere vier Jahre gewählt werden

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