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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Am Grünen Tisch

Spitzenmann aus der Fußballprovinz

Oliver Fritsch | Dienstag, 23. Mai 2006 Kommentare deaktiviert für Spitzenmann aus der Fußballprovinz

Roland Zorn (FAZ) wertet die Ankündigung Gerhard Mayer-Vorfelders, auf seine Funktionärsämter in der Uefa und der Fifa auch nach seinem Ausscheiden als DFB-Präsident nicht zu verzichten, als Affront gegen Theo Zwanziger: „Alte Männer sind oft hartleibig, und sei es nur, um einem Rivalen eins auszuwischen. Daß Mayer-Vorfelder in einem Interview so tat, als sähe er seine Aufgabenvielfalt als Opfer für sein Land an, dürften selbst die weniger gewordenen Gefolgsleute des zuletzt wochenlang herzkranken Multifunktionärs nicht mit allerletzter Gläubigkeit nachempfinden. In Wirklichkeit sieht der einsame und von vielen als ablösungsbedürftig angesehene Funktionär seine letzten Bastionen jenseits von Deutschland, wo im Kreise von Gleichgesinnten und Gleichalten auch schon mal ein kritisches Wort über den Kollegen Zwanziger auf fruchtbaren Boden fallen könnte. Zwanziger wiederum gehört zu jenen ungeduldigen, zum Aufbrausen neigenden Aufsteigern im deutschen Sport, denen vieles nicht schnell genug gehen kann. (…) Zwanzigers qua Amt gerechtfertigter Anspruch, in der Uefa oder Fifa entscheidend mitzureden, steht außer Frage. Dabei könnte der in Deutschland als Krisenmanager, Projektleiter oder findiger Kopf bewährte DFB-Spitzenmann noch an Profil gewinnen. Ein Heimspiel stünde dem alles andere als polyglotten Zwanziger im Klub der europäischen Spitzenfunktionäre, in den er erst einmal gewählt werden müßte, nicht bevor. Daß ihm aber ausgerechnet sein nationaler Präsidentenkollege schon den Eintritt in die Europaliga so lange wie möglich verwehren will, illustriert auch, daß sich der mehrmals um den Erdball gereiste ‚MV‘ von der deutschen Fußballprovinz nie allzu weit entfernt hat.“

Lesen Sie das Welt-Interview mit Gerhard Mayer-Vorfelder, auf das sich Roland Zorns Kommentar bezieht!

SZ: Matthias Sammer und Oliver Bierhoff diskutieren schon 18 Tage vor der WM, wer von ihnen nach dem Turnier den neuen Bundestrainer für den dann mutmaßlich geschassten Klinsmann suchen darf

taz: Auch wenn ihn viele gerne als Privatier sähen – Reiner Calmund ackert dampfplaudernd als Nordrhein-Westfalens WM-Botschafter

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