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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

WM 2006

Keine Scheu vor unpopulären Entscheidungen

Oliver Fritsch | Samstag, 24. Juni 2006 Kommentare deaktiviert für Keine Scheu vor unpopulären Entscheidungen

Frank Heike (FAZ) stellt den schwedischen Trainer vor: „Die Stars haben keinen Freifahrtschein bei Lars Lagerbäck; er scheut sich nicht vor unpopulären Entscheidungen. Lagerbäck ist Schwede, er denkt im Sinne der Gemeinschaft. Die Mannschaft akzeptiert Lagerbäcks Entscheidungen. Sie respektiert ihn, aber man geht deutlich distanzierter miteinander um als Klinsmann und seine Spieler. Schweden ist ja immer wieder als das Team der großen Namen Larsson, Ljungberg, Ibrahimovic betrachtet worden. Doch bei dieser WM hat Ibrahimovic noch gar nichts gezeigt, Larssons intelligentes Spiel aus Barcelona scheint nicht kompatibel mit dem schwedischen, und Ljungberg hat im Nationaltrikot wieder nicht überzeugt. Lagerbäck hat erfreut erlebt, wie andere die Kohlen aus dem Feuer geholt haben (wenn auch Ljungberg und Larsson natürlich wichtige Tore schossen): Teddy Lucic etwa spielt eine fehlerfreie WM. Er soll Klose stoppen. Tobias Linderoth stopft mit beeindruckender Laufstärke alle Löcher im Mittelfeld. Erik Edman schließt die linke Seite ab. Und Kim Källström ist der erwartete Spritzer Genialität im oft genug stereotypen Spiel der Skandinavier. (…) Lagerbäck selbst ist alles andere als unumstritten in der Heimat. Ihm fehlt die Vergangenheit als Profi; weder als Spieler noch als Trainer ist er über untere Klassen hinausgekommen.“

taz: Über Diskussionen in der schwedischen Öffentlichkeit vor dem Spiel gegen Deutschland: „Ein paar irre Weltverbesserer wollen, dass Deutschland gewinnt – damit es in Europa endlich wieder bergauf geht“
BLZ-Portrait Freddy Ljungberg

Verantwortung

Thomas Klemm (FAZ) erklärt die neue Stärke Luis Figos: „Während er bei der Europameisterschaft 2004, als er 31 Jahre alt war, nach den Spielen aussah wie mindestens 41, so ist er heute auf der Höhe seiner Lebenszeit: Er ist 33, sieht aus wie 33 und spielt auch so: effektiv. Er weiß seine Kräfte und Kunststücke einzuteilen. Seine Dribblings hat er sowenig verlernt wie seine Flanken, aber er beweist auf dem Feld außerdem eine Übersicht, die ihn neben Regisseur Deco zum spielbestimmenden Mann in der Seleccao macht. Luis Figo, früher zeitweise verbissen darum bemüht, dem hervorragenden Ruf der ganzen ‚Goldenen Generation‘ gerecht zu werden, übernimmt gelassen Verantwortung. Der 123malige Nationalspieler motiviert Mitspieler, oder er bremst ihren Ehrgeiz.“

taz-Portrait Deco
FR-Portrait Cristiano Ronaldo – Schnösel und Genie

taz: Wie Argentinien Weltmeister wird – Expertise eines argentinischen Journalisten

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NZZ: Zwischenfazit nach der Vorrunde

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