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Deutsche Elf

Kleines Finale

Oliver Fritsch | Mittwoch, 28. Juni 2006 Kommentare deaktiviert für Kleines Finale

Andreas Lesch (BLZ) bewertet das Verhalten und die Aussagen der deutschen Spieler vor dem Spiel gegen Argentinien: „Es ist der schmale Grat zwischen Mut und Übermut, den die deutsche Mannschaft in diesen Tagen beschreitet. Sie hat ihre Grenzen in diesem Turnier noch nicht kennen gelernt, sie hat noch keinen einzigen Rückschlag erlitten. Sie ist immer losgestürmt, sie hat mit ihrer Überfalltaktik immer Erfolg gehabt, sie ist immer euphorisch bejubelt worden. Sie kennt bisher im Zusammenspiel mit den Fans nur die eine Rechnung: Spiel gleich Sieg gleich Autokorso. Sie hat durch ihre eigene Stärke und die Schwäche ihrer Gegner bislang nur eine Art Testphase gehabt; umso schwieriger wird die Aufgabe gegen Argentinien sein. In diesem Duell messen sich zwei der herausragenden Erscheinungen der WM deren Leistungen sich deutlich abheben von den Gurkereien der Italiener, Engländer und der Ukrainer. Deutschland gegen Argentinien, das ist nach bisherigem Kenntnisstand eine Partie, die zu früh kommt; es ist ein kleines Finale. Sportlich müssen die Spieler von Jürgen Klinsmann in dieser Begegnung nach wie vor als leichter Außenseiter gelten, denn Argentinien paart Klasse und Zusammenhalt, Technik und Torgefährlichkeit in Perfektion. Aber die deutsche Mannschaft schiebt solche Gedanken beiseite. Sie kommt daher wie der gefühlte Weltmeister. Sie erstarrt nicht in Demut, sondern sie hat sich eine erstaunliche Respektlosigkeit antrainiert.“ Ludger Schulze (SZ) stört sich an Per Mertesacker: „Mertesackers Benehmen legt den Schluss nahe, dass er die Sache mit dem Selbstbewusstsein unter den Klinsmännern etwas missverstanden hat. Mokantes Verhalten in diesen WM-Tagen zeigt, dass der 21-Jährige gerade im nahtlosen Übergang von spätpubertärer Schüchternheit in arrogantes Schnöseltum begriffen ist. Kein Wunder, dass einer zum Abheben neigt, den eine Blitzkarriere binnen kurzem unvermittelt aus der A-Jugend von Hannover 96 auf die Weltbühne des Fußballs torpediert hat.“

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