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WM 2006

Erleichterungen

Oliver Fritsch | Samstag, 5. August 2006 Kommentare deaktiviert für Erleichterungen

Javier Cáceres (SZ 6.8.) referiert das Betreben der Fifa, Steuerfreiheit zu beantragen: „Wie schon für die WM 2006 hat die Fifa auch für den Confederation Cup 2005 vom Veranstalter Deutschland Steuerfreiheit gefordert. Dies bestätigte Wolfgang Niersbach, Vizepräsident des WM-Organisationskomitees, auf Anfrage. Über den Antrag, der den zuständigen Finanzbehörden vorliege, sei noch nicht entschieden. Bereits im Vorfeld des WM-Zuschlags hatte die Bundesregierung 1999 der Forderung entsprochen, die Fifa und ihre Funktionäre für die Dauer der WM von der 25prozentigen Quellensteuer in Deutschland zu befreien. Das Argument: der volkswirtschaftliche Nutzen der Weltmeisterschaft. Laut Niersbach sei immer „klar gewesen“, dass der Confederations Cup unter den „gleichen Rahmenbedingungen wie die WM“ stattfinden müsse. Weil der Cup aber im WM-Vertrag nicht enthalten sei, habe die Steuerbefreiung (z.B. für Prämien der Teilnehmer, darunter Brasilien und Griechenland; die TV- und Marketingverträge der Fifa, die in der Schweiz versteuert würden) nun separat beantragt werden müssen. Der DFB ist von den Erleichterungen ausgenommen. Unklar ist, wie viel Geld dem deutschen Fiskus entgehen könnte. Der Sportsprecher der grünen Bundestagsfraktion Winfried Hermann schätzt, dass sich die Beträge beim Confederations Cup auf einen zwei-, bei der WM auf einen dreistelligen Millionenbetrag summieren dürften. Er spricht sich gegen eine Steuerbefreiung aus. „Nicht einzusehen“ sei, „dass alle ein Geschäft machen und nur die öffentliche Hand bezahlt. Einiges muss über Steuern wieder reinkommen“. Niersbach entgegnet, dass allein bei den Eintrittskarten ein Umsatz von über 200 Millionen Euro erwartet und darauf Mehrwertsteuer fällig werde. Die aber zahlt der Fan. Unabhängig davon erinnerte Hermann an die Argumente des Bundesfinanzministeriums: Der Gleichheitsgrundsatz bei der Steuererhebung dürfe nur in Ausnahmefällen gebrochen werden. Hermann bezweifelt, dass dies beim Confederations Cup geboten sei.“

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