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Deutsche Elf

Bruchloser Übergang von Klinsmann zu Löw

Oliver Fritsch | Donnerstag, 17. August 2006 Kommentare deaktiviert für Bruchloser Übergang von Klinsmann zu Löw

Die deutsche Presse über das 3:0 der DFB-Elf gegen Schweden

Die deutsche Fußballpresse ist über das 3:0 gegen Schweden insgesamt vergnügt. Roland Zorn (FAZ) fühlt sich an den Juni erinnert: „Gerade vier Tage nach dem Start in die Bundesliga-Serie Wunderdinge zu erwarten, schien vermessen. Dafür glänzte so mancher WM-Fixstern zuletzt nur matt. Das weiße Nationaltrikot jedoch verleiht offenbar auch nach der Sommerpause Flügel. Und so schauten die Schweden wie in München nach wenigen Minuten schon wieder dumm aus der Wäsche. Die Schweden blieben mittsommernachtsmüde. Die Deutschen aber spielten zur Freude des Publikums und ihres neuen Chefausbilders mit leichtfüßiger Eleganz.“ Alexander Steudel (Sport Bild) verweist auf die eigentlich mißgünstigen Umstände: „Ein Länderspiel zu einem derartig ungünstigen Termin hätte früher folgendes bedeutet: Viele fadenscheinige Absagen im Vorfeld, ein lasches Spiel, in dem die Akteure vor allem darauf achten, sich nicht zu überanstrengen, damit ihre Klubtrainer nicht böse werden. Heute ist alles anders. Gegen Schweden rannte die Mannschaft vor allem zu Beginn, als gelte es, das WM-Finale zu erreichen.“

Die SZ schnalzt mit der Zunge: „Vor allem über die rechte Seite trieben die Deutschen anfangs das Spiel immer wieder nach vorne über Lahm und den Lust-und-Laune-Fußballer Schneider, dem es egal ist, ob er im WM-Finale auf dem Platz steht oder auf dem Trainingsplatz seines Heimatklubs Carl Zeiss Jena. Schneider denkt in anderen Zielen als andere Fußballer. Löws Elf spielte schnell und launig, kurz: sie spielte so, daß der Eindruck entstand, der Übergang von Klinsmann (war mal Bundestrainer) zu Löw ginge bruchlos vonstatten.“ Matti Lieske (BLZ) besteht auf Nüchternheit: „Es war kein begeisterndes, aber ein gutes Spiel der deutschen Mannschaft.“

Die SZ findet bei Astrid Lindgren und Sven Nordqvist (und nicht im Ikea-Katalog) Vorlagen, um die schwedische Abwehr durch den Kakao zu ziehen: „Wie hoch war der Anteil der Deutschen an dieser ausgesprochen munteren Party – und wie hoch jener der Schweden, deren Viererkette auch aus Pettersson, Findus, Pippi Langstrumpf sowie dem Michel aus Lönneberga hätte bestehen können, bei etwa gleicher Qualität?“ Die Financial Times zieht ein Fazit: „Joachim Löw kann sich nach diesem Match beruhigter auf die kommenden Aufgaben stürzen. Auf Spiele, über deren Sinn niemand mehr streiten muß.“

FAZ-Einzelkritik: „Besser als Klose kann man 45 Minuten nicht spielen; Bernd Schneider mit großartiger erster Halbzeit und zweitem Länderspieltor, nutzte alle Freiheiten“
sueddeutsche.de: Wer wird Löws Co-Trainer?

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