Bundesliga
Mit wenig Kredit und auf Bewährung
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| Mittwoch, 11. Oktober 2006Bemerkenswert! Elisabeth Schlammerl (FAS) hört zwischen den Zeilen Hoeneß‘, Rummenigges und Beckenbauers und geht der Frage auf den Grund, warum Felix Magath in München so wenig Kredit zu haben scheint: „Die Diskussion, in deren Mittelpunkt Magath steht, werden nicht nur von außen geschürt, sondern auch intern angefacht, weil die geballte Fußball-Kompetenz an der Spitze des deutschen Rekordmeisters hier und da gerne ein paar Sätze fallenläßt, die viel Interpretationsspielraum erlauben. Die kritischen Töne betreffen zwar in erster Linie die Mannschaft, aber natürlich gelten sie auch immer dem Trainer als Sportlichem Leiter. Offen wurde nie über die Zweifel geredet, aber es gab und gibt kleine Indizien, die darauf schließen lassen, daß Magath in dieser Saison auf Bewährung trainiert.“ Vier (nationale) Titel in den ersten zwei Jahren – das sollte doch eigentlich den Rücken eines Trainers stärken. Doch der Vereinsführung würde der Erfolg und die Hoffnung auf Erfolg in der Champions League fehlen: „Es gibt offensichtlich seit der vergangenen Saison in der Chefetage Bedenken, ob Magath den FC Bayern wie einst Ottmar Hitzfeld an Europas Spitze führen kann. Damals, 1999 und 2001, war die Mannschaft auch nicht mit den besten Spielern der Welt bestückt, aber eben ausgestattet mit enormem Siegeswillen und gutem Teamgeist, was derzeit ein wenig vermißt wird.“
Außerdem erfülle Magaths Fußball nicht das Bedürfnis der Münchner Ästheten: „Die Ansprüche gehen über das Titeldenken hinaus. Vorstand und Fans wollen mehr, als jedes Jahr mit ergebnisorientiertem Minimalismus das nationale Maximum zu erreichen. Sie wollen ein Spektakel erleben.“ Schlammerl erinnert jedoch an die Vereinsvergangenheit: „An dieser Vorgabe sind die Trainer in München reihenweise gescheitert. Eigentlich alle, selbst unter Beckenbauer war der Erfolg das Wichtigste und Spektakuläres höchst selten.“ Allerdings trage Magath eine Teilschuld an seinem Status: „Seine Aussagen nach nicht besonders guten Spielen klangen bisher oft nach Alibi und Schönfärberei.“