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Internationaler Fußball

System Capello

Oliver Fritsch | Dienstag, 24. Oktober 2006 Kommentare deaktiviert für System Capello

Unterschiedliche Bewertungen der deutschen Presse über das 0:2 Barcelonas bei Real Madrid: Javier Cáceres (SZ) erkennt den Ronaldinho der alten Saison nicht wieder, nur den Ronaldinho der WM und den Party-Ronaldinho: „Ronaldinho zeigte wie schon in vorangegangenen Wochen eher nichts. Und daß es an Spaniens Kiosken nur ein Blatt gab, in dem Ronaldinho Höchstleistungen bescheinigt wurden, gilt Barça-Fans eher als beunruhigend, denn bei dem Organ handelte sich um das auf nackte Tatsachen fokussierte Magazin Interviú, und bei der Autorin der Expertise um Carla Romina – ein höchstens mit Perlenkette und schwarzer Miederware geschmücktes Model. Daß sie von Bestleistungen zwischen Laken schwärmt (‚10 von 10 Punkte‘), mag einen realen Hintergrund haben oder nicht – entscheidend ist, daß es im Grunde nur ein weiterer Ausläufer der Diskussion ist, die schon während der WM tobte. Wie damals wirkte er auch in Madrid um die Überraschungsmomente beraubt, die ihn zum besten Spieler der Welt gemacht und in die Position gebracht hatten.“

Ralf Itzel (taz) hingegen schreibt: „Barcelona bleibt auch in schwierigen Zeiten seinem Offensivstil treu. Ein Tick weniger Erfolgshunger und eine Portion Müdigkeit sind auszumachen, aber der Kader ist jung, ausgeglichen und hochwertig.“ Paul Ingendaay (FAZ) registriert einen Tonartwechsel bei Real: „Madrid ist längst nicht mehr in der Lage, einen starken Gegner mit spielerischen Mitteln zu beherrschen, und manchmal gerät das Team sogar arg in Nöte. Immerhin wirkt die Abwehr von Woche zu Woche kompakter. Das System Capello predigt die Defensivtugenden, Schweiß und Mannschaftsgeist.“

NZZ: Über die Spaziergänge des Außerirdischen Messi durch Reals Abwehrreihe

Zu viel Rotation

0:2 in Manchester – Hans-Peter Künzler (NZZ) nimmt Anstoß an den vielen Wechseln in Liverpools Team: „Schlimmer noch als der Blick auf die Tabelle ist das Bild, das die lust- und zusammenhangslos auftretende Liverpool-Equipe in Manchester gab. Zum 97. Mal in Folge ließ Benitez das Team in veränderter Besetzung auftreten. Das Rotationssystem sieht gut aus, wenn das Team gewinnt. Sobald gute Resultate ausbleiben, wird die Rotation aber als erstes unter die Lupe genommen – und diesmal wirkte Liverpool, als hätten sich einige Spieler erst kurz vor dem Anpfiff kennengelernt.“

Tsp: Mafia, Geldwäsche, Lazio Rom

SZ: Auf den Spuren von Ronaldo: Der einst als Über-Brasilianer gefeierte Adriano ist seit 200 Tagen torlos und wiegt inzwischen 100 Kilogramm

Tsp-Interview mit Dunga

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