Champions League
Heute lacht niemand mehr
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| Dienstag, 5. Dezember 2006Werder Bremen trifft auf den FC Barcelona – und beim Champions-League-Sieger auf großen Respekt / Die deutsche Presse saugt Honig aus der Aufmerksamkeit, die der spanische Fußball Werder Bremen und Miroslav Klose widmet
Das Duell mit Barcelona könnte für Bremens Trainer zu einer weiteren Sprosse auf der Himmelsleiter werden, findet Frank Heike (FAZ): „Thomas Schaaf ist in der Bundesliga eine Autorität. In Fußball-Europa kennt ihn längst nicht jeder. Werder ist zwar zum dritten Mal nacheinander für die Champions League qualifiziert. Werder wird im Ausland als spielstarke deutsche Nummer zwei wahrgenommen. Doch es fehlen die Erfolge in den K.-o.-Runden. Das weiß auch der Trainer. Deswegen steht Schaaf vor einem für ihn selbst entscheidenden Spiel: Das Weiterkommen nach einem erfolgreich gestalteten Endspiel bei der sündhaft teuren Starauswahl Barcelonas – das wäre für Schaaf der nächste Schritt auf dem Weg zu internationalem Ansehen. Verändern würde es ihn nicht, womöglich interessiert es ihn auch nicht über die Maßen.“
Die Spekulationen um Miroslav Klose und die Aufmerksamkeit, die ihm, einem Deutschen, spanische Medien widmen, erachtet Boris Herrmann (BLZ) als Außergewöhnlichkeit: „Daß ausgerechnet Klose diese Wertschätzung in Spanien genießt, darf man verwunderlich nennen. In dem Land, das seit Jahrhunderten ausschweifende Leidenschaft als Nationalgefühl zelebriert, sind eigentlich andere Typen gefragt, Zauberer wie Zidane, Spaßmacher wie Ronaldinho, Bären wie Ronaldo, Tragiker wie Riquelme. Miroslav Klose hat nichts davon. Er ist der Klaus Allofs des Rasens, ein ruhiger, sachlicher Vollstrecker, ein kameradschaftlicher Vorbereiter. Er hat bei der WM in Deutschland die meisten Tore erzielt und dennoch stößt er das komische Wörtchen Star fast allergisch ab. Von ihm sind keine Skandalgeschichten verbrieft, er hat keine vermarktungsträchtige Spielerfrau, er hat noch nicht einmal eine Frisur.“ Daß der große FC Barcelona seit Tagen über dieses Spiel redet, verrechnet Herrmann auf der Bremer Habenseite: „Sie haben Angst. Das dürfen sich Klose und der SV Werder, egal wie das Spiel ausgeht, schon einmal als Saisonerfolg gutschreiben. Als die Bremer in diese sogenannte Todesgruppe A gelost wurden, hat man sie mitleidig belächelt. Heute lacht niemand mehr.“
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