Am Grünen Tisch
Lizenz zum Betrügen
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| Freitag, 8. Dezember 2006Die Fifa-Justiz spricht den Ticket-Trickser Jack Warner frei, und Jens Weinreich (BLZ) weiß wie immer nicht, ob er lachen oder weinen soll: „Warner ist im moralischen Sinne ein hoch-korrupter Funktionär, das wird man auch mal sagen dürfen. Denn Korruption ist Amtsmißbrauch, so einfach ist das, und davon versteht Warner eine Menge. Obgleich Wirtschaftsprüfer einen Bruch der Ticketrichtlinien monierten, beließen es Warners Kameraden bei einer ‚Mißbilligung‘, wie sie formulierten, und der Mahnung, künftig ‚angemessene Sorgfalt bei Ticketingbelangen‘ walten zu lassen. Huch, da wird Jack the Ripper aber beeindruckt sein. Das Verdikt des Exekutivkomitees ist nichts anderes als eine Lizenz zum Betrügen.“
RundBlog: Knallharte Recherche, die Schuldigen benennen und dann sagen: „Da sind wir nicht zuständig.“
Keine Überraschung
Le Monde mutmaßt über eine Verwicklung des FC Barcelona und Real Madrids in die Fuentes-Affäre; Friedhard Teuffel (Tsp) räumt mit der Mär auf, im Fußball sei Doping effektlos: „Es kann keine Überraschung sein, daß sich auch Fußballspieler mit verbotenen Substanzen Beine machen, zumal solche Fälle schon aus den achtziger Jahren dokumentiert sind. Warum sollten denn gerade Profis in der Sportart Manipulation ablehnen, in der es am meisten Geld zu verdienen gibt? Früher hieß es noch, Doping bringe im Fußball nichts, dazu sei die körperliche Beanspruchung viel zu komplex. Aber das ist längst widerlegt. Dopingsubstanzen wie Anabolika oder Insulin werden vor allem eingesetzt, damit sich die Athleten besser von ihren Strapazen erholen. In zunehmender Regelmäßigkeit beklagen sich Trainer und Spieler im Fußball schließlich darüber, daß die Belastungen immer höher werden, weil es immer mehr Spiele gibt: Ligaspiele, Pokalspiele, Länderspiele, Europapokalspiele. Doping ist die verbotene Lösung dieses Belastungsproblems.“
SZ: Parallel zur DFB-Task Force geht ein Bündnis für Fan-Rechte an die Öffentlichkeit