Bundesliga
Bayern wie ein echter Titelanwärter, doch Werder mit Dusel
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| Dienstag, 13. März 2007Das Unentschieden zwischen den stürmischen Münchnern und den kühlen Bremern resultiert aus einem Rollenwechsel
Peter Heß (FAZ) deutet Thomas Schaafs Worte und Mimik als Erleichterung und Zuversicht: „Der Werder-Trainer verließ ausgesprochen gut gelaunt die Allianz-Arena. Daß seine Mannschaft eine Halbzeit richtig schlecht gespielt hatte und sich im zweiten Durchgang lediglich in der Defensive ein wenig steigerte, beunruhigte ihn weniger, als ihn die weiteren Aussichten im Rennen um die Meisterschaft beflügelten. In den verbleibenden neun Spieltagen trifft Bremen auf keines der Spitzenteams mehr, während sich Schalke, Stuttgart und München noch gegenseitig Punkte wegnehmen werden. Schaaf ging einfach davon aus, daß kein Gegner mehr in der Lage sein wird, seine leicht irritierte Mannschaft so unter Druck zu setzen, wie es die Bayern taten. Die überragende Mannschaft der Vorrunde lebt im Moment von der Hoffnung. (…) Trotz des Unentschiedens – erstmals seit langer Zeit spielten die Bayern wie ein echter Meisterschaftsanwärter. Dieses Gütesiegel können die Titelkonkurrenten im Moment nicht für sich beanspruchen.“
Jörg Hanau (FR) goutiert die Performance der Bayern: „Trotz des unglücklichen Remis‘ gegen den Erzrivalen fühlten sich die Bayern, kaum war der erste Ärger verraucht, als heimliche Sieger. Die Art, wie sie die Bremer eine Stunde lang vorgeführt hatten, hinterließ bleibenden Eindruck.“ Christian Zaschke (SZ) registriert umgekehrte Vorzeichen: „Die Bremer erzählten stolz, sie hätten aus einer Chance ein Tor gemacht – aber es war ja nicht einmal eine Chance. Das Tor war Glück, und genau deshalb waren die Bremer so froh. Es war die Art von Glück, die man sonst vom FC Bayern München kennt, Fachbegriff: Dusel.“
Heinz-Wilhelm Bertram (BLZ) spekuliert über Ursache und Folge des Gegentreffers für die Bayern: „Oliver Kahn polarisiert wie kaum ein zweiter Bundesligaprofi, und das seit Jahren. Genauso ambivalent ist er mit seiner Leistung. Er hält über Wochen und Monate Bälle, die noch heute, da er fast 38 Jahre alt ist, nur wenige Kollegen parieren. Ebenso gut läßt er aber auch Bälle rein, die ebenfalls nur wenige Kollegen passieren ließen. Der Preis, den der Rekordmeister für Kahns Fehler zahlen muß, könnte hoch sein. Die endgültige Summe steht am 34. Spieltag fest. Die verlorenen zwei Punkte wären Teil einer Gesamtrechnung, nach der die Gerechtigkeit des Fußballs einen sehr langen Atem hat. Die Bayern hatten im Saisonendspurt ein jahrelang kontinuierliches, mitunter unglaubliches Glück. Kahns Fauxpas könnte der Beginn des ausgleichenden Pechs gewesen sein. (…) Da Hitzfeld seinen Verbleib vom Ausgang der Meisterschaft und der Champions League abhängig macht, könnte Kahns Fehler sogar noch über die Schicksalsgemeinschaft FC Bayern und Hitzfeld entscheiden. Die Bayern haben vielleicht viel mehr verspielt als nur zwei Punkte.“
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