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Die Bremer wissen doch noch, wie schönes Spiel funktioniert
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| Samstag, 14. April 2007Erleichterung in den Zeitungen nach dem 4:1 gegen Alkmaar
Andreas Lesch (Berliner Zeitung) zieht, dem Halbfinaleinzug Werder Bremens zum Trotz, ein kritisches deutsches Europapokal-Fazit: „Die Jubelmeldungen aus Bremen sollten nicht den Blick auf sportliche Wahrheiten vernebeln. Die lassen sich nüchtern beschreiben: Die Bundesliga hat einen von sieben Klubs ins Halbfinale eines europäischen Wettbewerbs durchgebracht. Diese Bilanz ist ein realistisches Spiegelbild ihres Leistungsvermögens. Die Liga kann, wenn die Saison ihre entscheidende Phase erreicht, ab und an im Uefa-Pokal glänzen; es fehlt ihr aber das Format, in der Champions League mehr als ein paar Nebenrollen zu spielen. Die Liga kann sich mit der Elite des Kontinents, mit den Klasseklubs aus England, Spanien und Italien, längst nicht mehr messen.“
Roland Zorn (FAZ) hingegen hebt das Hoffnungmachende hervor: „Unaufhaltsam, spektakulär und manchmal so brillant wie in der Vorrunde verbreiteten die Norddeutschen einen Glanz, der ihnen und dem deutschen Fußball einen Tag nach dem schmucklosen Ende aller Träume des FC Bayern München von neuem Ruhm in der Champions League guttat. Werder hat vieles von dem zurückerobert, was diese Mannschaft zu Herz-Königen im deutschen Fußball gemacht hat, und dazu Zeichen gesetzt, daß die Rückkehr von gestandenen Profis wie Borowski, Owomoyela, Pasanen und Baumann einen Rückschlag wie das wochenlange Fehlen von Mertesacker mehr als wettmacht. Dazu die Renaissance von Torjäger Klose – wenn das nicht Mut und Laune macht.“ Lesch zieht den zweifachen Torschützen ein wenig auf: „Klose hat entschieden, seiner Tätigkeit als Fußballprofi ab sofort wieder im Hauptberuf nachzugehen und seine Denkarbeit über die großen Fragen des Lebens (Wer bin ich? Wer will mich? Wo will ich hin?) nur noch nebenbei zu verrichten. Er hat mit seinen Teamkollegen bewiesen, daß die Bremer doch noch wissen, wie schönes Spiel funktioniert.“
Die Tore