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Fußballmärchen

Oliver Fritsch | Mittwoch, 18. April 2007 Kommentare deaktiviert für Fußballmärchen

Nürnbergs Einzug ins Pokalfinale, ein Triumph der Gebeutelten – Volker Kreisl (SZ): „Nürnberger Fans, das waren immer die, deren Verein 1969 als Meister abgestiegen war. Das waren die, deren Schatzmeister in den achtziger Jahren eine schwarze Kasse geführt hatte. Und die Nürnberger hatten es auch 1999 fertig gebracht, nahezu gesichert abzusteigen, weil die Kommunikation nicht klappte. Die Mannschaft wußte nichts vom Spielstand der Konkurrenz, perfekt aufgebaut war dafür die Bretterbühne für die Feier des Klassenerhalts, auf der dann Trauerreden gehalten wurden. Die Anhänger bezogen ihr Selbstbewußtsein aus der Vergangenheit, und auf den Spielern lasteten die fünf Titel der zwanziger Jahre. Seit Dienstag steht der Club in einem Finale, auch wenn es nur der DFB-Pokal ist: Für die Traumatisierten vom Valznerweiher ist dieser Einzug in Wahrheit ein Titel. (…) Die Bilder von den Jubelfeiern ließen für Außenstehende bizarre Schlüsse zu: Wird der Titel im DFB-Pokal neuerdings schon an den ersten Halbfinalsieger vergeben?“

Auch Gerd Schneider (FAZ) befaßt sich mit dem Glück der Nürnberger: „Für Außenstehende mag das wunderlich klingen. Aber in Nürnberg kommen sie sich tatsächlich vor, als erlebten sie in dieser Saison ein Fußballmärchen. Das Pokalfinale soll das traumhafte Jahr der Nürnberger krönen. Der Pokalsieg ist nicht ausgeschlossen. Schließlich heißt der Gegner nicht, wie 1982, Bayern München.“

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