Ascheplatz
Kein ernsthafter Wettbewerb
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| Freitag, 20. April 2007Marcus Theurer (FAZ) kommentiert die Bedenken des Kartellamts gegen die Kooperation zwischen Arena und Premiere: „Der Fall könnte weite Kreise ziehen: Verbieten die Wettbewerbsaufseher die Zusammenarbeit im Satellitenfernsehen, wäre das ein Rückschlag für Premiere. Die Erfolgsaussichten von Arena – dem wichtigsten Finanzier der Bundesliga – würden weiter dezimiert. Gut möglich, daß Arena nun gegenüber dem Kartellamt argumentiert, ohne die Kooperation sei die Zukunft des Senders gefährdet und damit der Wettbewerb im Bezahlfernsehen gefährdet. Überzeugend wäre das nicht. Denn was ist schon gewonnen, wenn das Kartellamt den Schulterschluß toleriert? Die geplante Kooperation zwischen Premiere und Arena soll so weitreichend sein, daß zwischen ihnen ernsthafter Wettbewerb um die Live-Rechte der Bundesliga in Zukunft kaum noch zu erwarten wäre.“
Caspar Busse (SZ) kritisiert Premiere-Chef Georg Kofler: „Natürlich kann es passieren, daß die Wettbewerbshüter überraschend manche große Pläne ins Wanken bringen. Doch gerade in diesem Fall war das absehbar, zudem das Kartellamt gerade in Medienfragen gerne besonders genau hinschaut. Deshalb bleibt mehr als ein schlechter Nachgeschmack. Denn Premiere und Konzernchef Kofler, der bei Bekanntgabe der Kooperation noch alle Kartellbedenken zerstreuen wollte, haben die rechtliche Unsicherheit zu ihren Gunsten ausgenutzt. Kofler selbst hat kurz nach Bekanntgabe der Kooperation, die für einen Kurssprung sorgte, seine Premiere-Beteiligung für etwa 190 Millionen Euro verkauft und damit Gewinne realisiert. Das sieht im Rückblick nicht gut aus. Und Vertrauen schafft das bei den gebeutelten Premiere-Anlegern auch nicht.“
FAZ: Die Rückkehr des Platini-Flüsterers Gerhard Mayer-Vorfelder (mit ein paar Seitenhieben auf Theo Zwanziger)