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Ascheplatz

Blockfrei

Oliver Fritsch | Mittwoch, 2. Mai 2007 Kommentare deaktiviert für Blockfrei

Nico Stankewitz und Klaus Bellstedt (stern.de) spüren dem Einfluß von Adidas auf das internationale Transfergeschehen nach: „Das Gros der Vereinswechsel unter den Superstars verläuft seit Jahren schon erstaunlich harmonisch innerhalb der Grenzen der eigenen Marke. Ohne daß es irgendwer ausspricht, wird es in den Kommandozentralen der Giganten [gemeint ist auch Nike, if] extrem gern gesehen, wenn die teuren Topstars zu den Schuhen auch passende Trikots tragen. Beispiele gefällig? 2006 wurde reichlich spekuliert, wohin Michael Ballack wohl wechseln würde. Er wurde mit Manchester und Barcelona in Verbindung gebracht, er ging schließlich vom Adidas-Team Bayern München zum Adidas-Team Chelsea. In der Heimat gab es großes Rätselraten um einen möglichen (Werbe-)Nachfolger von Ballack. Als Lukas Podolski zwischen dem HSV, Werder und den Bayern wählen konnte, entschied er sich prompt für den Adidas-Club. Nicht so überraschend, denn er war gerade neben Kahn und Ballack zum wichtigsten Werbeträger für die Adidas-WM 2006 erkoren worden. (…) Gerade der FC Bayern gilt in der Branche als sektiererisch fanatischer Gegner von freier Schuhwahl. Puma-Spieler Daniel van Buyten konnte nur unter massivem Druck seine vertraglichen Verpflichtungen erfüllen, die Reihen von Adidas und Bayern scheinen immer noch fest geschlossen.“

Nebensächlichkeiten

Matthias Erne (NZZ) erörtert mit der gebotenen Despektierlichkeit die Kosten/Nutzen-Bilanz des Beckham-Wechsels in die Major League Soccer: „Bis jetzt geht die Rechnung mit der Verpflichtung Beckhams für die MLS auf. Quasi über Nacht fand die Liga das Aushängeschild, nach dem sie zwölf Jahre lang vergeblich gesucht hatte. Beckham ist der einzige Fußballspieler mit Massen-Appeal in den USA, und er wird die Ausgangslage der MLS im Kampf mit den übermächtigen Konkurrenten Football, Baseball und Basketball verbessern. Daß Beckham der MLS jede Menge Publizität bringen wird, steht außer Zweifel, genauso wie die Tatsache, daß das Risiko dieser 250-Millionen-Dollar-Investition riesig ist. Eine gesamte Liga auf einem einzigen Namen aufbauen zu wollen, ist reichlich gewagt – das Scheitern des Experiments Beckham ist nur einen Beinbruch oder einen Bänderriß weit entfernt. Außerdem stellt sich die Frage, wie gut der Engländer auf dem Spielfeld noch ist. Zum Glück für die MLS interessiert dies vor allem Fußball-Puristen, der Durchschnittsamerikaner im Stadion oder vor dem Fernseher hat für solche Nebensächlichkeiten ohnehin kein Auge. Zudem ist das spielerische Niveau der amerikanischen Profiliga so mittelmäßig, daß einer wie Beckham noch Jahre problemlos mithalten kann. (…) Nicht ganz klar ist dagegen, warum die MLS auch Zinedine Zidane verpflichten will. Außer durch den Kopfstoß im WM-Final hat er in den USA keinen Erkennungswert beim potentiellen Soccer-Kunden.“

Tsp: Joseph Blatter hat mögliche Ersatzkandidaten genannt, sollte Südafrika die WM 2010 nicht austragen können – wie weit ist Südafrika mit der Vorbereitung?

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