Ascheplatz
Fremdgesteuert, hörig
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| Freitag, 1. Juni 2007Michael Horeni (FAZ) beleuchtet am Beispiel Miroslav Klose das mutmaßlich allgemein verbreitete Problem der Unmündigkeit von Fußballprofis: „Was als Folge des billigen Geschachers, der Unprofessionalität oder des Eigennutzes herauskommen kann, läßt sich am Imagedesaster von Miroslav Klose eindrücklich beschreiben. Zu Beginn der Saison war der WM-Torschützenkönig auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn angelangt. Er war beliebt und begehrt wie nie zuvor. Die Lage ist so düster, daß Klose meint, es sei das Beste, sich nur noch im Quartier der Nationalmannschaft zu verstecken. Klose hat jeden öffentlichen Auftritt abgelehnt. Aber ob Klose das selbst entschieden hat, ist fraglich. Vermutlich war es der Rat seines unerfahrenen Beraters Alexander Schütt, aber fragen kann man das Klose ja nicht. In der Fußballbranche wird die Entwicklung des Torjägers mit Skepsis betrachtet, die Beziehung zu seinem Berater sorgt mitunter sogar für Entsetzen. Es fallen Worte wie ‚fremdgesteuert‘ und ‚hörig‘. Laut sagt das aber im deutschen Fußball keiner. (…) Der Stürmer im schon reiferen Profi-Alter von 28 Jahren ist mit dem Problem der selbstverschuldeten Unmündigkeit jedoch nicht allein.“
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