Bundesliga
Die Bayern orientieren sich nicht mehr am Ergebnis, sondern an ihrem Spiel
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| Dienstag, 9. Oktober 2007Pressestimmen zum 9. Spieltag, Teil 2: Der Sieg der Bayern gegen Nürnberg verzaubert und erschrickt / Sotirios Kyrgiakos, Frankfurter Hüne
Beim 3:0 Bayerns gegen Nürnberg bedauert Volker Kreisl (SZ) die Einseitigkeit des Geschehens: „Nürnberg hatte von Anfang an keine Chance. So ein Spiel ist großartige Unterhaltung, aber es erinnert auch ein bisschen an jene Jugendpartien, in denen aus irgendwelchen Planungsgründen Ältere gegen Jüngere antreten und dann 11:0 gewinnen. In München in den Senkel gestellt zu werden, blüht allen Bundesligisten, man muss das einfach touristisch sehen. Zur Reise nach München gehören Toni, Ribéry und Zé Roberto, die Architektur der Arena, der Marienplatz und drei bis sechs Gegentore.“
Elisabeth Schlammerl (FAZ) hält den Bayern sehr zugute, dass sie es nicht bei dem Nötigsten belassen: „Den Bayern droht zumindest bis zur Winterpause nicht viel Gefahr – außer Selbstgefälligkeit vielleicht. Die Gegner sind schon froh, wenn sie nur 0:1 verlieren, wie in der vergangenen Woche Leverkusen, vor dem Spiel gegen den Spitzenreiter immerhin Zweiter. Natürlich wird es mal wieder eine Mannschaft geben, die den Münchnern Punkte wie Schalke oder Hamburg abluchst, weil es auch für die Bayern unmöglich sein wird, jedes Spiel mit höchster Konzentration zu absolvieren. Aber insgesamt kann dem Rekordmeister derzeit niemand auch nur halbwegs das Wasser reichen. Er weiß die Kräfte gut einzuteilen, ohne allerdings vollkommen in das frühere Muster zurückzufallen. Die Bayern orientieren sich nicht mehr am Ergebnis, sondern an ihrem Spiel, das dann fast zwangsläufig zum Erfolg führt. Früher haben sie nach einer Führung schnell umgestellt auf kontrollierten Standfußball, jetzt kommt es vor, dass ein Treffer sie erst so richtig in Spiellaune versetzt wie gegen Nürnberg.“
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Die Tore auf youtube
Wille, Wucht und Kraft
2:1 gegen Leverkusen – Ralf Weitbrecht (FAZ) bestaunt den doppelten Torschützen Frankfurts: „Nicht reden, sondern handeln. Kaum jemand in der Bundesliga nimmt sich diesen Grundsatz so zu Herzen wie Sotirios Kyrgiakos. Mit schier unbändiger Wucht und Power hat der hünenhafte, 1,93 Meter große Grieche zwei dieser Tore erzielt, wie es bei den Hessen sonst keiner kann. Abspringen, hochschrauben, Körper einsetzen, den Ball mit Köpfchen druckvoll veredeln. Filigrantechnik und Feinmotorik – für den 28 Jahre alten griechischen Nationalspieler sind das Fremdworte, denn seitdem er für die Eintracht als Verteidiger immer wieder mal auf Torejagd geht, ist dies gepaart mit Wille, Wucht und Kraft.“
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