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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Vermischtes

Profiteure?

Oliver Fritsch | Freitag, 12. Oktober 2007 Kommentare deaktiviert für Profiteure?

Stefan Osterhaus (NZZ) befasst sich mit der deutschen Torwartfrage: „In Deutschland, wo die Nummer 1 als fast sakral gilt und das Angebot an Keepern zwei weitere Auswahlmannschaften versorgen könnte, ist ein Reserve-Keeper kaum vermittelbar, was nicht nur für Jens Lehmann gilt, sondern auch für dessen Stellvertreter Timo Hildebrand, der sich in Valencia ein offenes Rennen mit dem spanischen Evergreen Santiago Canizares liefert. Profiteure der neuen Situation könnten zwei Nachwuchskräfte sein, die das Land der Fänger erstaunen lassen: Manuel Neuer und René Adler. Beide setzten sich in ihren Klubs gegen Keeper durch (Rost in Schalke, Butt in Leverkusen), die bereits auf der Bank der Nationalelf hatten Platz nehmen dürfen – und den Fehler begangen hatten, vor lauter Ehrgeiz bloß nach vorn, aber nicht auf die klubinterne Konkurrenz zu schauen.“

SZ: Joachim Löw hat die DFB-Auswahl in eine moderne Fußballmannschaft umgebaut
SZ: Löw droht Jens Lehmann mit einem vagen Ultimatum: einer Reservistenrolle im Nationalteam
FAZ-Interview mit Lehmann: „Wir sind taktisch zwei Klassen besser als vor der WM“
Tsp-Interview mit Timo Hildebrand über seine Ziele und Pläne
SZ-Interview mit Marcell Jansen über seine unterschätzte Rolle, falsche Bewertungen und das Zusammenspiel mit Franck Ribéry

Tsp: Kelten kicken nicht – nur langsam entdecken die Iren ihre Zuneigung zum Fußball. Es gilt als das Spiel der verhassten Engländer

Färöer-Pepi

Flurin Clalüna (NZZ) schreibt über Österreich und seinen Trainer: „Zu Beginn des Jahres 2006 übernahm Josef Hickersberger die Leitung der Austria-Auswahl erneut. 1990 wurde er als ‚Färöer-Pepi‘ nach dem 0:1 gegen die Schafs-Inseln in die Geschichte traumatischer Staatsaffären eingereiht – es war eine Niederlage, höchstens vergleichbar mit dem 0:9 gegen Spanien 1999 unter Trainer Prohaska. Der Blitz wird nicht zweimal ins gleiche Gebäude einschlagen, das ist Hickersbergers Hoffnung. Wenn er irgendwo die Gefahr einer Blamage wittert, sind die Antennen weit ausgefahren und das Sensorium im Alarmzustand. Man soll sich für die österreichischen Fußballer nicht schämen müssen. Doch im Radio werden sie veralbert, in den Zeitungen zerrissen.“

FR: Schotten zogen am sportlichen Tiefpunkt Konsequenzen und sind nun mit einem jungen Team erfolgreich

NZZ: „Herr Klaus“ in der Rolle des Spielverderbers – Toppmöller mit Georgien gegen Italien

BLZ: Griechenland will vorzeitig die Qualifikation sichern

Corporate football

Markus Hesselmann (Tagesspiegel) entlarvt die Mär von der Romantik Englands: „England – das Mutterland der Fankultur. Im Rest der Welt sehen wir das gern so. Viele deutsche Fans halten deshalb seit Jahrzehnten einem Zweitverein auf der Insel die Treue. Das romantische Bild stammt aus einer Zeit, als sich die Zuschauer auf zugigen Stehtribünen im Nieselregen warmsangen. In der Halbzeitpause stärkten sie sich mit Fleischpasteten und lauwarmem, bitterem Bier. Heute ist England das Mutterland des ‚corporate football‘ – das hohe Kulturgut ist in die Hände der Großsponsoren und ihrer Marketing-Abteilungen gefallen. Wer keinen Hang zum Masochismus hat, kann eigentlich kaum noch Fan einer englischen Mannschaft sein.“

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