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Ins Mutterland des Frauenfußballs

Oliver Fritsch | Mittwoch, 31. Oktober 2007 Kommentare deaktiviert für Ins Mutterland des Frauenfußballs

Euphorische, zum Teil etwas gezwungen wirkende, Kommentare zur Entscheidung der Fifa, die Frauen-WM 2011 nach Deutschland zu vergeben

Patrick Krull (Welt) holt seine schwarz-rot-goldenen Shorts aus dem Schrank: „Wer das Thema Frauenfußball anschneidet, der kommt ohnehin um Deutschland nicht mehr herum. Imposanter Mitgliederzuwachs, Titel en masse und eine wohl einmalige Nachwuchsförderung machen unser Land zum Vorbild für ambitionierte Nachahmer in aller Welt. Mit dem Zuschlag für die WM 2011 ist das Signal ausgegangen, nunmehr verstärkt auf Deutschland zu schauen. Um zu lernen, wie vieles richtig gemacht werden kann. Wie Wachstum generiert und Strukturen aufgebaut werden können. Aller Voraussicht nach wird am Ende dann auch noch ein perfekt organisiertes und stimmungsvolles Turnier über die Bühne gehen. Die Herren der Fifa dürfen sich selbst zu ihrer Wahl beglückwünschen. Sie haben dem Frauenfußball einen guten Dienst erwiesen.“

Michael Horeni (FAZ) stimmt ein: „Die Fifa hat die WM 2011 nach Deutschland vergeben, und man ist geneigt zu sagen: ins Mutterland des Frauenfußballs. Zwar liegen die Wurzeln dieses noch recht jungen Sports etwas weiter im aufgeklärten Norden, aber in den vergangenen Jahren hat es in kaum einem anderen Land solche Anstrengungen gegeben, den Frauenfußball in der gesellschaftlichen Breite so intensiv zu fördern und gleichzeitig an der internationalen Spitze zu etablieren. (…) In den kommenden Jahren wird in Deutschland nun ein erstaunliches Experiment zu beobachten sein: ob es dem DFB, unterstützt von der Politik, gelingen wird, den Frauenfußball als weiblichen Sport Nummer eins in diesem Land zu verankern. Der Wille und die Mittel jedenfalls sind vorhanden, und das Zugpferd Weltmeisterschaft schafft dafür auch den nötigen Resonanzboden bei den Medien.“

Christof Kneer (SZ) frotzelt schnippisch: „Wenn sich Königin Fußball in Kaisers Land etablieren will, müssen Sponsoren und TV-Anstalten überzeugt werden, dass es sich lohnt, in diesen Sport zu investieren – da trifft es sich gut, dass der Frauen-WM schon jetzt ein Weltrekord sicher ist. Sie dürfte es schaffen, dass das Wolfsburger Stadion zum ersten Mal in seinem Leben ausverkauft ist.“

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