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Toni und Klose lösen alle bayerischen Verkrampfungen

Oliver Fritsch | Freitag, 2. November 2007 Kommentare deaktiviert für Toni und Klose lösen alle bayerischen Verkrampfungen

Der Münchner Sturm gefällt, aber Michael Rensing zieht Zweifel auf sich / Stuttgarter partielle Heilung

Die Bayern schlagen Gladbach 3:1 – Klaus Hoeltzenbein (SZ) betont die Stärke der Bayern-Stürmer, weiß aber nicht so genau, was er von Oliver Kahns Stellvertreter halten soll: „Miroslav Klose, der Elastische, der aus dem Norden kam, und Luca Toni, der Kopfgesteuerte aus dem Süden, haben die gleiche Bilanz: je zwölf Pflichtspieltore, je acht in der Bundesliga, je zwei im Uefa-Pokal, je zwei im DFB-Pokal. Mit ihrem teaminternen Wettschießen löst das Duo bislang alle Verkrampfungen und Probleme der Bayern. Sobald der Gegner einen Fehler macht, bemächtigt sich einer der beiden der Dramaturgie des Spiels. (…) Michael Rensing hat zwiespältige Eindrücke hinterlassen: In Belgrad griff er daneben, in Dortmund rettete er allein das 0:0, und gegen Gladbach wechselten Großtat und Missgeschick.“

Auch Jörg Schallenberg (Spiegel Online) zweifelt an Rensing: „An einem Jens Lehmann wäre der Schuss von Marcel Ndjeng mit 99,9-prozentiger Wahrscheinlichkeit nicht vorbeigekommen. Im kommenden Jahr aber soll Rensing die scheidende Nummer 1 Oliver Kahn nicht nur in DFB-Pokal, Uefa-Cup und Bundesliga vertreten, sondern auch in der Champions League vollwertig ersetzen. Dann wird er sich solche Schwächen bei der korrekten Berechnung von Fernschüssen, wie er sie gegen Roter Stern Belgrad und Mönchengladbach offenbarte, aber nicht mehr erlauben dürfen. Denn gegen den AC Mailand oder den FC Chelsea lassen sich derart überflüssige Gegentore nicht mehr so einfach ausbügeln. Rensing ist im Eins-gegen-Eins-Duell eben kaum zu überwinden. Statt kluge Pässe zu spielen hilft gegen die Bayern im Moment wohl vor allem ein Mittel: Einfach mal draufhalten.“

Fallsucht

Elisabeth Schlammerl (FAZ) würdigt Luca Toni zweischneidig: „Toni macht neunzig Minuten eine ganze Menge, aber manchmal eben auch das, was man von einem Fußballspieler eigentlich nicht sehen mag: In der ersten Hälfte wälzte er sich mehrmals eine Spur zu theatralisch auf dem Rasen. Er sank schon bei der geringsten Berührung zu Boden. Toni bestätigte damit, was man den Profis aus dem Land des Weltmeisters gern nachsagt: Sie seien alle unheilbar an Fallsucht erkrankt und wehleidig obendrein. Es gibt trotzdem viele Gründe, Toni zu mögen, lieber noch als den etwas spröden Klose. Der Italiener ist stets gut gelaunt und plaudert gerne, auf Italienisch natürlich. Ob sich das jemals ändern wird und er bald einmal auf Deutsch antwortet, ist höchst fraglich. Zumindest signalisiert er nicht besonders großes Interesse daran, die Sprache seiner Wahlheimat tatsächlich zu erlernen – auch das ist typisch italienisch. Toni hatte bisher immer eine Ausrede parat, warum es mit seinem Sprachkurs nicht so richtig vorangehe. Zuerst musste er sich eingewöhnen, dann die Wohnung einrichten. Und jetzt? Vermutlich fällt ihm auch wieder etwas ein.“

Sorgenkinder

Oliver Trust (FAZ) stellt beim 3:2-Sieg gegen Paderborn fest, dass Stuttgart sich in Teilen regeneriert hat: „Der mühsam zustande gekommene Sieg hat dem Stuttgarter Publikum noch einmal ein hohes Maß an Leidensfähigkeit abverlangt. Er gab aber auch Indizien zu neuer Zuversicht her, obwohl man einen 2:0-Vorsprung verspielt hatte und Gefahr gelaufen war, sich als Finalteilnehmer des vergangenen Wettbewerbs eine größere Blamage einzuhandeln. Der VfB konnte zumindest einige seiner Kicker von der Liste der Sorgenkinder streichen. Bastürk bereitete alle drei Tore vor, Hitzlsperger erzielte zwei, Gomez traf wieder, und Delpierre hielt 120 Minuten durch. Die Rückkehr von Hitzlsperger, schon gegen Leverkusen der ‚Vater‘ des Erfolges, und die von Innenverteidiger Delpierre befeuern die Hoffnung auf bessere Tage, da sich die Personalsituation des VfB damit deutlich entspannt. Zwei Problemfälle aber wurde der kränkelnde Meister, der nur langsam aus seiner Krise herausfindet, selbst gegen die von Trainer Holger Fach mutig eingestellten Ostwestfalen nicht los: Die beiden neuen Stürmer Ewerthon und Ciprian Marica festigten die Vermutung, dass es sich bei ihnen um zwei Fehleinkäufe handeln könnte, in erschreckender Weise.“

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