Ball und Buchstabe
Autoritärer Zensor
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| Freitag, 30. November 2007Richard Leipold (FAZ) kritisiert Duisburgs Klubchef Walter Hellmich, der seinen Spielern bis auf weiteres verbietet, mit Journalisten zu reden: „Es stimmt etwas nicht im Staate Hellmich. Redeverbote, die von oben verordnet werden, verstoßen gegen die Meinungsfreiheit, solange kein höherrangiges Rechtsgut wie etwa die freiheitlich demokratische Grundordnung betroffen ist. Rein rechtlich brauchten die Spieler sich nicht in dieser Weise den Mund verbieten zu lassen, schon gar nicht, wenn es um all die Floskeln geht, die sie zumeist absondern. Anders als bei den Kollegen aus Gelsenkirchen und Dortmund beruht das Schweigen in Duisburg nicht auf einem Ehrenkodex im Sinne einer Selbstverpflichtung. Die vermeintlich mündigen MSV-Spieler haben sich einschüchtern lassen und den Einschränkungen ihrer Redefreiheit sogar schriftlich zugestimmt. Über mögliche Vertragsstrafen im Falle des Zuwiderhandelns schweigt sogar Hellmich. Nach neun Niederlagen in zehn Pflichtspielen haben die Duisburger Profis andere Sorgen, als einem autoritären Zensor die Stirn zu bieten.“ Trainer Baade stänkert: „Angesichts der Aktualität der Webseite des MSV fragen wir: Muss man extra ankündigen, was sowieso schon die ganze Zeit läuft?“
Sehr lesenswert (auch wenn schon einen Monat alt)! American Arena: Medienboykott deutscher Bundesligavereine – Ausweis der Unprofessionalität des Managements