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Menschwerdung des einstigen Messias

Oliver Fritsch | Freitag, 7. Dezember 2007 Kommentare deaktiviert für Menschwerdung des einstigen Messias

Daniel Theweleit (Financial Times Deutschland) staunt über die neue Bescheidenheit des 1. FC Köln, der sich in den letzten Wochen nach vorne, entgegen seiner Natur, geschlichen hat: „Es ist ein Aufschwung ohne Größenwahn, und diese neue Demut ist die eigentliche Sensation. Manager Michael Meier, der dem FC einst ‚elitäre Arroganz’ abverlangte, sagt: ‚Wenn wir unseren Prozess fortsetzen, dann haben wir eine Chance, in der Rückrunde dieselbe Punktzahl zu erspielen wie in der Hinserie.’ Das ist bescheiden, damit wäre noch nicht einmal der Aufstieg garantiert; solche Töne sind neu. Es ist ein regelrechter Paradigmenwechsel. Verändert hat sich auch der Trainer. Auftritte mit wild hin- und herspringenden Augen, in denen jedes Gefühl für das Gewicht eines Wortes verloren scheint, erlaubt er sich schon länger nicht. Derzeit wirkt Christoph Daum ruhig und besonnen wie nie zuvor in seiner zweiten Kölner Amtszeit. Und wenn er Sätze sagt wie ‚Ich kann ihnen auch nicht immer alles erklären’, wird ihm das von Missgünstigen zwar bisweilen als Ratlosigkeit ausgelegt, doch dem Gesamtwerk scheint diese Menschwerdung des einstigen Messias überaus zuträglich zu sein.“

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