Champions League
Er bleibt das Rätsel der Champions League, der alte AC Mailand
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| Freitag, 22. Februar 2008Zwei Pressestimmen zum 0:0 zwischen Arsenal und Milan
Christian Eichler (FAZ) wertet das Hinspiel als Vorgeschmack: „Es war ein 0:0 mit viel Finesse, viel Schwung, viel Fußball – allein bis zur ersten Unterbrechung durch Foul vergingen zwanzig Minuten. Aber zugleich eines, wie es typisch ist im Hinspiel, wenn starke Teams sich in einer frühen K.-o.-Runde zum Hinspiel begegnen. Jene Lockerung von taktischen und positionellen Zwängen, wie sie in einem gewöhnlichen Fußballspiel je nach Stand und Verlauf nach siebzig oder achtzig Minuten meist sichtbar wird, hat in solchen Partien wie in London keine Chance – diese sind nur die erste Halbzeit eines 180-minütigen Duells, da wird man nicht so schnell locker. Dabei gibt es wohl keine Mannschaft, die so konzentriert, ja fixiert auf die Champions League ist wie Milan. Die Serie A, in der man abgeschlagen ist, war zuletzt kaum mehr als eine Art Trainingseinheit für den europäischen Ernstfall. (…) Er bleibt das Rätsel der Champions League, der alte AC Mailand.“
Flurin Clalüna (Neue Zürcher Zeitung) betrachtet das Duell unter dem Filter Alt gegen Jung: „Arsenal war mit dem Wunsch angetreten, die altersbedingte Verletzlichkeit Milans aufzudecken, aber noch konnten Maldini (in seinem 1001. Pflichtspiel) und Co. dem Angriff der jüngeren Konkurrenz widerstehen. Maldini (39), Nesta (31), Gattuso (30), Ambrosini (30) oder Seedorf (31) haben mehr über Fußball vergessen, als andere je wissen werden. Mit diesem Selbstverständnis spielten sie, fast wie im Schlaf. Dass dieses Arsenal-Team den Vorhang über die Ära der überalterten Milan-Squadra senken könnte, ist nach dem 0:0 nicht wahrscheinlich. Eine Götterdämmerung steht nicht bevor, für eine Wachablösung im internationalen Klubfußball braucht es mehr als Talente, über die Arsenal zuhauf verfügt. Alle die Geschichten vom Titelhalter, der aus biologischen Gründen nur darauf wartet, abgelöst zu werden, waren übertrieben, das Generationenduell beflügelte die Phantasie. Irgendwann aber wird der Tag kommen, an dem es der AC Milan nicht mehr reicht, den 18-jährigen Brasilianer Pato als Alterskatalysator auf den Platz zu schicken, irgendwann wird auch Milan von der Zukunft eingeholt, und die könnte dann Arsenal gehören mit Spielern wie Fabregas, Adebayor oder Flamini.“
Die Höhepunkte beginnen mit einem grandiosen Abwurf Jens Lehmanns
Der Guardian gibt „Mad Jens” die gute Note 7 (von 10): „Excellent save from Maldini’s near-post flick and a monstrous 50-yard throw to prompt an Arsenal attack.”