Ascheplatz
Unterschiedliche Märkte
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| Samstag, 15. März 2008Einzel- oder Zentralvermarktung – wohin steuert die Bundesliga? DFL-Chef Christian Seifert erklärt sich heute in einem Interview mit der SZ: „Das Kartellamt hat sich entschlossen, die Zentralvermarktung im Allgemeinen juristisch zu prüfen. Faktisch ist die Zentralvermarktung unter gewissen Voraussetzungen zulässig, und die EU hat in Rat, Parlament und Kommission eine Zentralvermarktung unter Berücksichtigung gewisser Aspekte als absolut gangbaren Weg erklärt. Das hätte sie nicht getan, gingen damit unakzeptable Nachteile einher. (…) Von den Top 5 Ligen vermarkten 3 die Fernsehrechte zentral: England, Frankreich, Deutschland. Spanien vermarktet dezentral, auch Italien, allerdings wird man in Italien auf Intervention der Politik zur zentralen Vermarktung übergehen. Damit werden dann 18 von 20 Ligen der EPFL (Vereinigung der europäischen Fußball-Ligen) zentral vermarkten. Die Bundesliga hat dabei über Jahre hinweg wesentlich mehr Geld aus der Vermarktung der Medienrechte erlöst als zum Beispiel die spanische Liga. Doch in Spanien erhalten die ersten beiden Klubs 50 Prozent dieser Gelder, in Deutschland sind es etwa 11 Prozent. Man kann die Märkte nur sehr bedingt vergleichen, wir werden gezwungen, es zu tun, weil es internationale Fußballwettbewerbe gibt. Das einzige, was diese allerdings gemeinsam haben, ist die Sportart. TV-Märkte, Finanzgebaren und selbst die Besteuerung von Spielergehältern unterscheiden sich grundlegend.“
Unakzeptabel
Jan Christian Müller (FR) kritisiert den Plan, die Fußballsendungen vom Rechtevermarkter produzieren zu lassen: „Dass die DFL per Order di Mufti ein journalistisch fix und fertig produziertes Produkt zum Verkauf plant, sollte in einem Land, in dem die Pressefreiheit etwas gilt, unakzeptabel sein.“
FR: Rekordzahlen unter dunklen Wolken – DFL präsentiert positive Bilanz, macht sich aber über das Kartellamt Sorgen