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Champions League

Was Schalke fehlt

Oliver Fritsch | Mittwoch, 2. April 2008 Kommentare deaktiviert für Was Schalke fehlt

Stefan Osterhaus (Neue Zürcher Zeitung) schildert Barcelonas Widerlegung: „Aus Spanien war nichts Gutes zu hören gewesen. Das Imperium habe die alte Stärke vollends eingebüsst, drohe zum beliebigen Kontrahenten für die Gegnerschaft zu werden. Doch der FC Barcelona präsentierte sich nicht wie ein Krisen-Kandidat, obschon das Team ohne die Zauberfüße Ronaldinho, Deco und Messi angetreten war. Am Ende stand ein keineswegs unverdienter 1:0-Erfolg. Die zum Teil polemische Kritik nach der jüngsten Niederlage in Sevilla schien pures Stimulans für das Team gewesen zu sein.“

Daniel Theweleit (Spiegel Online) bemängelt die Schalker Angriffsarmut: „Schalke demonstrierte mal wieder anschaulich, was fehlt zu einer wirklich großen Mannschaft mit internationalem Format: Offensivkräfte mit Durchschlagskraft. Kevin Kuranyi, Halil Altintop und Gerald Asamoah, die drei gelernten Stürmer, wirkten maßlos überfordert mit der Enge des Raumes, mit der Geschicklichkeit ihrer Gegenspieler im Zweikampf, ihre Tricks wirkten bisweilen wie Täuschungsversuche naiver Teenager, die probieren, einen Großmeister der Kampfkunst mit Hinterhofkarate zu bedrängen.“

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Die Engländer sind die neuen Italiener

Christian Eichler (FAZ) klärt anlässlich des Viertelfinals die immense Entwicklung des englischen Vereinsfußballs in den letzten fünfzehn Jahren: „Stimmung und Stadien, Fans und Fairplay, diese Grundfesten des englischen Fußballs bleiben englisch: als Immobilie der Erfolgsliga. Doch der andere, der mobile Teil kommt aus dem Ausland: Spieler, Trainer, Investoren. Der europäische Erfolg der Engländer ist der Erfolg ihrer Europäisierung. Weil die runderneuerte Premier League der 90er Jahre ein zahlungskräftiges Publikum in die modernisierten Stadien lockte, kam Geld in die Kasse. Man holte dafür charismatische Ausländer wie Cantona oder Zola. Es entstand ein prickelnder Mix englischen Erbes – Einsatz, Tempo – mit europäischer Finesse. Dazu behoben Importtrainer wie Arsène Wenger den Rückstand in Taktik, Technik, professioneller Vorbereitung. Die Zeiten, da englische Teams leichte Opfer für clevere Gegner waren, gingen zu Ende. Die vier aktuellen Top-Klubs haben in ihren acht Achtelfinalspielen, gegen Teams wie Milan und Inter, insgesamt ein Gegentor zugelassen. Die Engländer sind die neuen Italiener.“

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Bayern und ManU nahe

Tobias Schächter (Berliner Zeitung) berichtet vom Anschub, den Fenerbahce Istanbul seit 1998 von seinem Präsidenten erhält: „Mit dem Duell gegen Chelsea sieht sich Aziz Yildirim seinem großen Ziel näher gekommen, den Klub zu einer Marke im Weltfußball zu etablieren. Vor zehn Jahren trat der Spross einer der reichsten Familien des Landes sein Amt an. Die Yildirims sind zu Reichtum gekommen, als die Türkei 1952 der Nato beitrat und die Familie beim Bau neuer Militärkomplexe mitmischte. Durch modernes Marketing, die erfolgreiche Merchandising-Abteilung Fenerium und den Ausbau des Sükrü-Saracoglu-Stadions hat Yildirim die Stadtrivalen Besiktas und Galatasaray wirtschaftlich abgehängt.“

Sven Flohr (Welt) ergänzt: „Von der Infrastruktur kann es der Klub jetzt schon annähernd mit Bayern München und Manchester United aufnehmen. Yildirim errichtete seinen Spielern ein modernes Trainingszentrum und baute seit Beginn seiner Amtszeit das Stadion von einer Bruchbude zu einer Fünf-Sterne-Arena aus. Im kommenden Jahr, wenn dort das Uefa-Cup-Endspiel stattfindet, wird sich die Kapazität von 20.000 auf 58.500 Plätze erhöht haben. Yildirim brachte Fenerbahce an die Börse, gründete einen vereinseigenen Fernsehsender und weitete die Merchandising-Aktivitäten aus. Mittlerweile gibt es die Fanshops ‚Fenerium’, auf der ganzen Welt – so in Berlin oder New York. Der Umsatz 2007 betrug 30 Millionen Dollar.“

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