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Bundesliga

Eintracht ist dann am besten, wenn sie aussieht wie Friedhelm Funkel

Oliver Fritsch | Mittwoch, 16. April 2008 Kommentare deaktiviert für Eintracht ist dann am besten, wenn sie aussieht wie Friedhelm Funkel

Christof Kneer (SZ) untersucht die Höhenluftverträglichkeit und Schwindelfreiheit von Eintracht Frankfurt: „Es ist nie einfach, unerwartete Erfolge zu moderieren, aber in einer Stadt wie Frankfurt ist es besonders schwer. In dieser Stadt sind die Türme so hoch, dass man immer die allerbeste Aussicht haben will. 54 Stockwerke hat der schicke Main Tower, und wenn die Bundesliga ein Main Tower wäre, dann wäre die Eintracht jetzt etwa im 33. Stock angekommen. Seit Wochen versucht Heribert Bruchhagen der Stadt zu erklären, dass das ein Erfolg ist. Mit seriöser Politik haben Bruchhagen und Friedhelm Funkel der Eintracht ihre Launen abtrainiert, aber inzwischen müssen sie selbst aufpassen, dass sie sich nicht von den hessischen Euphoriereflexen mitreißen lassen.“

Kneer rät den Frankfurtern, bei ihren Leisten, also dem Gepräge ihres Trainers, zu bleiben: „Die Eintracht war zuletzt dabei, sich selbst zu überholen, und das hat ihr nicht gut getan. Vor lauter Euphorie ist sie ihrem eigenen Spielstil untreu geworden. Sie hat versucht, wie Bremen zu spielen, dabei ist die Elf immer dann am besten, wenn sie aussieht wie Friedhelm Funkel. Die Eintracht ist keine schillernde Elf, sie hat verlässliche Spieler wie Ochs und Spycher und Fink. Funkel ist kein Sicherheitsfanatiker, aber er hat eben immer Teams trainiert, die sich aus der Kompaktheit definierten – und es gehört zur Tragik dieses Trainers, dass seine Teams oft verlieren, wenn er sie von der Leine lässt.“

Der Artikel ist überschrieben mit „Kick it like Friedhelm“. Sehr schön.

Herrlich! Funkel, von der FAZ am letzten Wochenende über dies und das befragt, zählt zu seinen Leidenschaften den Toruismus, wie wir erfahren: „Ich reise gerne, ich bin Mallorca-erfahren.“ Die Insel soll ja auch ihre schönen Seiten undsoweiter …

Uli Hoeneß sagt heute in der FR einen weiteren Anschub für die Eintracht voraus: „Ich sehe, dass in Frankfurt Geld in die Hand genommen wird. Die Industrie in Frankfurt beginnt langsam anzuspringen. Ich sehe Frankfurt mittelfristig als einen Konkurrenten, wie wir ihn aus den siebziger Jahren kennen.“ Aus den siebziger Jahren wohlgemerkt, nicht aus den neunziger Jahren, in der Anfängen die Eintracht die Bayern überflügelte. Die Bayern wohlgemerkt, nicht die Meister aus Kaiserslautern (91), Stuttgart (92, Aua!) und Bremen (93).

Machts nochmal, Eintracht!

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