Unterhaus
Ende einer Ära
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| Montag, 19. Mai 2008Jan Christian Müller (FR) erweist Jürgen Klopp die Ehre, der mit Mainz den Aufstieg verpasst hat: „Seit Otto Rehhagel und Thomas Schaaf in Bremen, Hennes Weisweiler in Gladbach, Winfried Schäfer in Karlsruhe, Volker Finke in Freiburg und den Bayern Udo Lattek und Ottmar Hitzfeld hat kein Fußballtrainer einen Verein ähnlich geprägt wie Jürgen Klopp Mainz 05. Es ging gestern also eine Ära zu Ende, eine beeindruckende Ära. Mit nahezu perfekt getrimmtem Defensivverhalten gelang es dem sowohl umgänglichen wie bei Bedarf auch aufbrausenden Fußballlehrer, eine Mannschaft mit bescheidenen Mitteln drei Jahre in der Bundesliga zu halten. Zudem schaffte es Klopp dank positiver Ausstrahlung und präziser wie unterhaltender Analysen von Länderspielen im ZDF, sich und ein bisschen auch den Verein überregional bekannt und beliebt zu machen. Wie viel vom charismatischen Trainer tatsächlich auf den Klub ausgestrahlt hat, wird die Zukunft zeigen müssen.“
Märchen
Joachim Klumpp (Stuttgarter Zeitung) schreibt über Hoffenheims Aufstieg: „Selten hat ein Club so polarisiert wie 1899 Hoffenheim. Was vor allem an dessen Mäzen Dietmar Hopp liegt, dem Milliardär und SAP-Mitbegründer, der das Märchen erst möglich gemacht hat: Die finanziellen Möglichkeiten in Hoffenheim sind dank Hopp nahezu unbegrenzt. Doch Hoffenheim hat nicht nur Geld, sondern auch ein Konzept. Ein gravierender Unterschied zu anderen Emporkömmlingen, weshalb der häufig herangezogene Vergleich mit Roman Abramowitsch unzulässig ist. Schließlich investiert der russische Milliardär weder direkt vor der Haustüre wie Hopp noch in talentierte Spieler, sondern vornehmlich in gestandene Stars. Es ist kein Zufall, dass Hoffenheim den jüngsten Kader der Liga stellt und ein ausgeklügeltes Nachwuchsfördersystem besitzt, das selbst dem baden-württembergischen Platzhirschen VfB Stuttgart Respekt, wenn nicht sogar Angst einflößt.“
taz: Wer zum Teufel ist Hoffenheim?