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Deutsche Elf

Leichenblasser Haufen von Mitläufern

Oliver Fritsch | Freitag, 21. November 2008 Kommentare deaktiviert für Leichenblasser Haufen von Mitläufern

Keine Lichtblicke in der Mannschaft, Michael Ballack insbesondere, aber auch Torsten Frings sind die Gewinner des England-Spiels

Stefan Osterhaus (Financial Times Deutschland) bemängelt Fehler in allen deutschen Mannschaftsteilen, vor allem im Zentrum: „Adlers fehlgeschlagener Versuch dokumentiert vor allem eines: Deutschland, das Land der Keeper, hat gegenwärtig zwar das eine oder andere Supertalent, aber keinen Mann von internationaler Klasse. Das deutsche Dilemma setzt sich in allen Mannschaftsteilen fort. Vor allem das defensive Mittelfeld mit Jermaine Jones und Simon Rolfes betrieb tüchtig Werbung für den in Ungnade gefallenen Torsten Frings. Und wer bedenkt, dass neben Außenläufer Philipp Lahm einzig Kapitän Michael Ballack fehlte, dann war dieses Spiel in der Summe seiner Unzulänglichkeiten vor allem eines: ein Beleg für die Unverzichtbarkeit Ballacks. So präsentierte sich die DFB-Auswahl als ein leichenblasser Haufen von Mitläufern.“

Christof Kneer (SZ) gibt sich im nachhinein erleichtert, dass Löw Ballack und Frings nicht rausgeworfen hat: „Dieses Länderspiel hat zur besten Sendezeit vorgeführt, dass Führung kein stumpf hierarchischer, sondern ein sportlicher Begriff ist: Niemand hat die DFB-Elf geführt, niemand hat ihr Spiel geordnet und die Mitspieler mit seiner Ordnungskraft beruhigt – und man mag sich lieber nicht vorstellen, dass dieses Spiel beinahe das erste Spiel einer neuen Ära geworden wäre.“ Michael Horeni (FAZ) kürt den Abwesenden zum Sieger: „Die jungen Spieler haben die Chance, die ihnen der Bundestrainer wie auf dem Silbertablett anbot, bemerkenswert leidenschaftslos nicht genutzt. (…) Ohne Ballack geht es nicht.“

Strafe

Diego Maradona ist jetzt Fußballtrainer – eine seltsame Vorstellung für Christian Eichler (FAZ): „Der vielleicht einzige Fußballer, der nie langweilig war, hat einen guten Teil seiner ersten Trainertage so verbracht: mit dem DVD-Studium von Schottland–Island, Schottland–Mazedonien, Schottland–Norwegen. Drei Spiele, die nicht nur für einen wie ihn eine Strafe sein müssen.“ Auch Raphael Honigstein (FR) befasst sich mit Maradonas Premiere, dem 1:0 in Schottland.

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