Champions League
Ein Fall für die Couch
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| Samstag, 29. November 2008Werder hinterlässt einen bedenkenswerten Eindruck / Schalke auch
Stefan Hermanns (Tagesspiegel) kommentiert das Aus Werder Bremens in der Champions League: „Der Misserfolg von Famagusta hat noch einmal gezeigt, dass die Bremer vor allem ein rein deutsches Phänomen waren. In der Champions League sind sie nie über das Achtelfinale hinausgekommen. Werders Stärke in Deutschland war daher leider immer auch eins: ein Zeichen für die Schwäche des deutschen Fußballs.“
Stefan Osterhaus (Neue Zürcher Zeitung) ergänzt: „Es ist nicht einmal Stagnation auf europäischem Niveau. Es sieht bedenklich nach Rückschritt aus. Das Kader hat in beinahe allen Mannschaftsteilen Schwächen.“ Sven Bremer (Financial Times Deutschland) vermutet tief liegende Ursachen: „Die Verunsicherung hält schon länger an. Und sie sitzt so tief, dass nicht einmal Erfolgserlebnisse weiterhelfen. Alles, was diese Mannschaft einst auszeichnete, ist verschüttet. Werders Spieler sind ein Fall für die Couch. Der Verein beschäftigt seit Jahren einen Psychologen, Wilfried Sondag. Eigentlich müssten die Werder-Profis Schlange stehen vor seiner Praxis.“
Die FAZ vergleicht Werder mit „einem Boxer ohne Punch“, die SZ spricht vom „Scheitern in der leichtesten Gruppe“. Christof Kneer kritisiert Klaus Allfos und dessen Kollegen mit Bedacht: „Es ist die Tragik dieses so umsichtig geführten Klubs, dass sich die Verantwortlichen für ihre ersten Personalpannen gerade jenen sensiblen Moment ausgesucht haben, in dem es darum ging, Werder auch international zu etablieren.“
Sportliche Rezession
Richard Leipold (FAZ) widmet sich dem Zustand Schalkes nach dem 0:2 gegen Manchester City: „Eine Entwicklung hin zu mehr Spielkultur als Wachstumsmotor war angekündigt. Doch Schalke schlittert in eine sportliche Rezession, national wie international.“