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Deutsche Elf

Ballack: Das Verhalten von Podolski war respektlos

Oliver Fritsch | Dienstag, 26. Mai 2009 8 Kommentare

Michael Ballack über die Konflikte mit Joachim Löw und Lukas Podolski / Joachim Löw über den Vorwurf, er bevorzuge die Region Südwesten

Michael Ballack, der Asien fernbleibt, spricht heute in der FAZ über die Ohrfeige, die ihm Lukas Podolski im April in Wales verpasst hat: „Unabhängig von meiner Person war das Verhalten von Lukas Podolski respektlos.“

Dass der Vorfall noch nicht vergessen ist und dass er Langzeitfolgen haben könnte, bejaht Ballack, dessen Ausführungen einer Warnung an Podolski gleichkommen und einer Aufforderung an den Trainer: „Konsequenzen liegen nicht in meiner Macht. Das müssen die Verantwortlichen tun. Ich bin nur Spieler, auch als Kapitän. Eine Mannschaft entwickelt sich über Jahre und auch ihre Hierarchie. Dadurch entsteht Respekt untereinander. Wenn der Respekt beschädigt wird und das konsequenzlos bleibt, muss man erst noch sehen, ob das unsere Mannschaft von der Leistung, der Kollegialität und dem Umgang miteinander beeinflussen wird.“ Unter den Teppich kehren ist was anderes.

Der Konflikt mit Löw aus dem Herbst 2008 jedoch sei ausgeräumt: „Unser Verhältnis ist hervorragend. Auch wenn man als Kapitän und Trainer immer an einem Strang zieht, sind Reibungen und unterschiedliche Meinungen manchmal gut.“

Löw ist in letzter Zeit vorgeworfen worden, er lasse sich nur in bestimmten Stadien blicken, hauptsächlich im Süden Deutschlands. Zudem seien seine Kriterien in der Kaderwahl regional beeinflusst: Christian Träsch, Tobias Weis, Cacau … In der SZ von heute wehrt sich Löw: „Jeder darf beruhigt davon ausgehen, dass uns nichts entgeht. Ich habe Unmengen von Spielen gesehen, ich kenne die Liga in- und auswendig. Es wird niemand im Ernst behaupten wollen, dass mir die Leistung eines Spielers in Dortmund entgeht, nur weil ich gerade in Stuttgart auf der Tribüne sitze. Wir sind immer über die gesamte Republik verteilt, das sind nicht nur Hansi Flick oder ich, sondern auch Leute, die man in der Öffentlichkeit nicht so kennt. Manchmal wollen wir genau das: dass die Spieler nicht merken, dass einer vom DFB sie beobachtet.“


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Kommentare

8 Kommentare zu “Ballack: Das Verhalten von Podolski war respektlos”

  1. Lena
    Dienstag, 26. Mai 2009 um 20:29

    Bevor jetzt alle in die Sommerpause verschwinden oder besser (nicht bzw.) die Saure-Gurken-Zeit (Ballack Blablabla, wer kauft wen oder was) anbricht, ist es mal an der Zeit:

    Vielen Dank an Oliver Fritsch mit Team für die tolle Arbeit hier im Indirekten-Freistoss während der lustigen Bundesliga-Saison. Habe fast täglich mit großem Gewinn die pointiert getroffenen Zusammenfassungen der Tagespresse gelesen. Auch der Umzug in Euer neues Stadion ist gelungen.

    Und weil es viel Arbeit ist und sicherlich nicht super reich macht, von meiner Seite ein großes Lob mit dickem Danke. Gilt im übrigen auch für den Blog Direkter-Freistoss.

  2. tafelrunde
    Dienstag, 26. Mai 2009 um 22:19

    @Lena: absolut voll d’accourt! Chapeau Hr. Fritsch!

  3. Nixwisser
    Mittwoch, 27. Mai 2009 um 07:59

    Da schließ ich mich mal an: Danke OF

  4. Dirk
    Mittwoch, 27. Mai 2009 um 08:35

    Ebenso meinerseits ein großes Dankeschön!

  5. Oliver Fritsch
    Mittwoch, 27. Mai 2009 um 09:38

    Danke, das freut mich sehr.

    Aber es ist ja noch gar keine Sommerpause. Außerdem diskutieren wir gerade, wie wir das „Projekt freistoss“ weiterentwickeln können. Demnächst (vielleicht) mehr.

  6. Jonathan
    Mittwoch, 27. Mai 2009 um 11:25

    Zu Thema Löw: In der Aufzählung fehlt auch noch Tasci. Der einzige Stuttgarter der meiner Meinung nach wirklich zwingend National-Elf-Niveau hat ist Mario Gomez. Alle anderen Entscheidungen sind evtl. nachvollziehbar, aber eben nicht zwingend.
    Dagegen stehen Spieler wie Jones, Kehl, Gentner, Schäfer – alle in nördlichen Clubs beheimatet, die sehr langsam oder gar nicht ins Gespräch kommen – trotz Top-Leistungen in der Liga.
    Und dann soll es eine Scouting-Taktik sein, dass man Löw nie nördlich von Hoffenheim zu Gesicht bekommt (außer Wolfsburg spielt am letzten Spieltag um die Meisterschaft).
    Sozusagen Schwäbisches Catenaccio: Der Chefcoach spielt aus einer sicheren Schwäbischen Verteidigung mit nur wenig Vorstößen in den Norden. Der Sinn davon leuchtet definitiv nicht ein!

  7. Holz
    Mittwoch, 27. Mai 2009 um 16:10

    @Jonathan
    Stimmt nicht ganz, Löw ist desöfteren im Waldstadion zu Frankfurt anzutreffen, also deutlich nördlich von Hoffenheim. Auch wenn es sein Geheimnis bleibt, wen er da sichten möchte. Offensichtlich immer jemanden des Eintracht Gegners. Wobei ich als Eintrachtanhänger durchaus auf den, wie die FR immer schreibt, „galligen“ Ochs hinweisen möchte. Kann zwar nur mittelmäßig Flanken schlagen, aber ist immer sehr engangiert:-)

  8. woki
    Mittwoch, 27. Mai 2009 um 18:18

    na
    jetzt ist er ja doch „bestraft “ worden ;
    wird ihn „schwer“ treffen,
    Kinder “ hüten “ bei ner Veranst.
    wenn ich s richtig versteh;
    auf jeden pilipup ( Lachnummer )

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