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Bundesliga

Mächtig was los am Rheinknie

Frank Baade | Montag, 20. Juli 2009 1 Kommentar

Alex Frei wechselt von Borussia Dortmund zurück zum FC Basel, was in der Schweiz große Wellen schlägt, Bremens Kader bleibt eine Baustelle und während Ribéry nun doch gesetzt scheint, läuft Luca Tonis Uhr in München ab

Europäisch keine Adresse mehr

Richard Leipold beschreibt die Umstände von Alexander Freis Wechsel zurück zum FC Basel in der FAZ als einen der seltenen Fälle, in denen es dem Wechselnden eine Herzensangelegenheit gewesen sei. Obwohl in manchen Fankreisen die Spekulationen nicht aufhören, dass Jürgen Klopp Frei wegen deren schwierigen Verhältnis zueinander gar nicht hätte halten wollen, verweist Leipold auf die wirtschaftliche Situation einerseits. Ein bereits 30-Jähriger, für den noch eine erkleckliche Summe an Ablöse zu erzielen ist, klänge im Rahmen der Dortmunder Möglichkeiten wie ein nicht abzulehnendes Angebot. Gleichzeitig sei Freis Wechsel tatsächlich eine „Herz-Schmerz-Geschichte“, den Schweizer Nationalspieler hätte es früher oder später ohnehin zu jenem Verein gezogen, bei dem seine Karriere begann. Die reinen Zahlen bewiesen, dass Borussia Dortmund trotz einer Alexander Frei nachgesagten gewissen Lauffaulheit einen herben Verlust hinnehmen müsse: In seinen 74 Bundesligaspielen war Frei an 50 Prozent der Dortmunder Tore beteiligt und auch in Frankreich hatte er in 100 Partien 47 Treffer verbuchen können. Ersatz sei nun schwer zu finden für Dortmund, auch wenn das Anforderungsprofil sehr deutlich sei, denn, so Leipold: „Europäisch ist Dortmund keine Adresse mehr“.

Der größte Transfer des schweizer Fußballs

Daran, wie ein solcher Transfer in der Schweiz bewertet wird, lässt Stephan Ramming in der NZZ keinen Zweifel: „Die Dimensionen des Wechsels von Frei aus der Bundesliga nach Basel sprengen den Rahmen von allem, was im Schweizer Fussball bis heute passiert ist – finanziell, vom Aufsehen her und wohl auch sportlich. Mit Gehalt insgesamt 12,5 Mio. Franken. Das ist sehr, sehr viel Geld, auch für den FCB. Damit geht die FCB-Führung nach dem abrupten Ende der zehnjährigen Ära unter dem Trainer Christian Gross in die Offensive. Warfen das Engagement von Thorsten Fink als Gross-Nachfolger oder die Verpflichtung anderer Spieler keine grossen Wellen, ist Alex Frei nun das dicke, fette Ausrufezeichen, das hinter dem Neuanfang in Basel gefehlt hat. Mit dem Namen Alex Frei setzt der FCB einen Reiz, der das etwas lethargisch gewordene Publikum, die verwöhnten Sponsoren und die gelangweilten Geldgeber in Begeisterung versetzt – mit dem Schweizer Rekordtorschützen wird mächtig etwas los sein am rotblauen Rheinknie!“ Dass Borussia Dortmund von der Schweiz aus gesehen, durchaus noch eine Adresse darstellt, beweist Ramming mit diesen Zeilen: „Liquidität war nötig bei einem Verhandlungspartner wie Borussia Dortmund.“

Über die Gründe für Freis Wechsel erfährt man: „Stadio Comunale in Bellinzona statt Allianz-Arena in München, Kunstrasen in Bern und Neuenburg statt lauter Naturrasen, 25 000 Zuschauer in Basel statt 80 000 Fans in Dortmund – Frei tauscht die grosse mit der kleinen Bühne. Es gibt aber auch Gründe für die Rückkehr. Der FCB bietet Optionen für die Zeit nach dem Fussball, Frei wird im FCB noch viel stärker als im Nationalteam die Rolle des Leithammels übernehmen, in der er seinen Ehrgeiz anders zur Geltung bringen kann als in einem Grossklub wie Dortmund.“ Und wie um noch mal klar zu machen, wie unterschiedlich die Dimensionen je nach Standpunkt sind, schließt der Beitrag mit den Worten: „(…) und dann war er perfekt – der grösste Transfer in der Geschichte des Schweizer Fussballs.“

Immer noch eine Baustelle

In der FTD betrachtet Christian Otto die Wolfsburger und Bremer Saisonvorbereitungen: „Der VfL Wolfsburg steht unter Beobachtung. Alle wollen wissen, ob der zum VfL Magath mutierte Verein nach dem Abschied des Erfolgstrainers wieder klein beigeben muss. Was Magath mit Macht geschafft hat, versucht Veh mit einer klugen Mischung aus harter Arbeit und sozialer Kompetenz zu meistern. Wie es einem ergeht, wenn man länger nicht mehr Meister geworden ist, wenn man in der Champions League patzt und dann auch noch in der Bundesliga ins Stolpern kommt, das weiß Vehs heutiger Gegenpart Thomas Schaaf ganz genau. ‚Wir wollen wieder oben mitspielen‘, sagt er, der seine zehnte Bundesligasaison als Werder-Trainer nur auf dem zehnten Platz beenden konnte. Die elfte beginnt holprig: Die beiden treibenden Kräfte, die Diego ersetzen sollen, Mesut Özil und Marko Marin haben nach dem Titel mit der U21-Nationalmannschaft fast die gesamte Saisonvorbereitung verpasst. Die Mannschaft gleicht immer noch dem heimischen Stadion – sie sieht aus wie eine Baustelle, auf der auch noch fraglich ist, ob Claudio Pizarro und Tim Borowski künftig bei der Arbeit mithelfen.“

Wie einst Roy Makaay?

Mirko Weber berichtet für die Stuttgarter Zeitung über den Stand der Planungen in München. Ribéry sei möglicherweise doch in einem 4-4-2 mit Raute gesetzt. „Schlechtere Karten hat der Held der vorvorigen Saison, Luca Toni, den ein ähnliches Schicksal wie seinen Vorgänger Roy Makaay ereilen könnte. Für den mit Italien in Südafrika schon früh ausgeschiedenen Stürmer sieht nach einem längeren Urlaub van Gaal neben den gesetzten Miroslav Klose und Mario Gomez im Sturm nur spärliche Einsatzmöglichkeiten, schließlich ist Toni über die Jahre nicht beweglicher geworden und auch in taktischen Dingen nicht derart diszipliniert, wie sich das sein neuer Trainer vorstellt. Bei den Torhütern scheint Jörg Butt eher – als Michael Rensing – der Typ des mitspielenden Schlussmannes zu sein, den niederländische Trainer seit den Zeiten von Rinus Michels schätzen.“

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Kommentare

1 Kommentar zu “Mächtig was los am Rheinknie”

  1. Mächtig was los am Rheinknie | indirekter freistoss
    Montag, 20. Juli 2009 um 15:28

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