Ascheplatz
Feiertag für Rummenigge
| Freitag, 18. September 2009Die Uefa führt ein Finanzkontrollsystem ein, für die Klubs aus Deutschland bleibt formal alles beim alten, doch die sportlichen Chancen könnten sich deutlich verbessern
Sven Flohr berichtet in der Welt über die neuen Finanzregulierungen im europäischen Fußball: „Am Dienstag beschloss der europäische Fußballverband Uefa die Einführung eines Finanzkontrollsystems. Wollen Klubs an europäischen Wettbewerben teilnehmen, dürfen sie nur noch soviel Geld ausgeben, wie sie aus dem Bereich Fußball einnehmen. Ein Kaufrausch wie der von Real Madrid ist dann nicht mehr ohne weiteres möglich. Der Klub hatte im Sommer auf Pump Spieler für 240 Millionen Euro abgeworben. In England und Italien pumpten Oligarchen wie Roman Abramowitsch oder Silvio Berlusconi die Mannschaften künstlich auf und beluden die Klubs im Gegenzug mit Schulden. In der Folge ging die Schere sportlich weit auseinander: in den nationalen, aber auch in den internationalen Ligen. Vernünftig wirtschaftende Klubs wie der FC Bayern oder Olympique Lyon aus Frankreich konnten mit der Konkurrenz kaum mehr mithalten. Auch deswegen setzte sich Karl-Heinz Rummenigge vehement für ein finanzielles Fairplay ein. Dienstag war ein Feiertag für Bayern Münchens Klubchef. Müssen sich Europas Großklubs künftig bescheiden, sind die deutschen Vereine im Vorteil, da für sie alles beim Alten bleibt. Insofern wundert es nicht, dass die Entscheidungen hierzulande durchweg begrüßt werden.“
Kommentare
4 Kommentare zu “Feiertag für Rummenigge”
Freitag, 18. September 2009 um 14:50
Das hört sich schon sehr positiv an. Doch denke ich, dass es ausreichend Schlupflöcher im System geben wird. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Uefa wirklich am Ende Mannschaften wie Real Madrid oder Chelsea aussperrt.
Freitag, 18. September 2009 um 15:54
Wie kommt es überhaupt, dass Chelsea so hoch verschuldet ist? Ich dachte, das Geld wäre von Abramowitsch direkt Spieler investiert worden? Oder hat er es dem Club nur geliehen?
Samstag, 19. September 2009 um 07:40
Jup. offiziell hat er das Geld dem Club nur geliehen. Den Club schön abhängig gemacht. Da er aber der Besitzer ist, müsste er den Club ja verkauft kriegen, um die Schulden loszuwerden.
Montag, 21. September 2009 um 13:09
Lächerlich. Ich glaub kein Wort. Die UEFA wird sich auf Dauer gegen die dicken Clubs nicht durchsetzen. Wenn das umgestzt wird, ist innerhalb kürzester Zeit die Elite des europäischen Vereinsfußballs nur noch als Zuschauer präsent. Wer glaubt so einen Schmonzens ernsthaft?